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Anzeige gegen Robert Stieglitz Box-Profi schlägt Schwiegervater

Robert Stieglitz plädiert auf Notwehr.

Robert Stieglitz plädiert auf Notwehr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vorläufiger Höhepunkt eines von Gewalt geprägten Rosenkriegs: Ex-Box-Champ Robert Stieglitz vermöbelt seinen Ex-Schwiegervater mit einem Kantholz krankenhausreif. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperlverletzung. Bei einer Verurteilung blüht Stieglitz eine Gefängnisstrafe.

Nach einer Eskalation der Gewalt droht dem ehemaligen Box-Weltmeister Robert Stieglitz eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Gegen den 31-Jährigen wird nach einer Auseinandersetzung mit seinem Schwiegervater wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Nach Informationen der Magdeburger Volksstimme soll Stieglitz' Schwiegervater dabei einen dreifachen Schädelbasisbruch erlitten haben und am Dienstag operiert werden. "Wir haben durch einen Notruf davon Kenntnis erhalten, dass es zu einem Streit gekommen ist. Die beiden Beteiligten beschuldigen sich gegenseitig", sagte Polizeisprecherin Beatrix Mertens. Gegen den Schwiegervater, der laut Mertens "erhebliche Kopfverletzungen" erlitten hat, liege eine Anzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung vor, gegen Stieglitz eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.

Stieglitz: Musste mich wehren

Nach Angaben der Polizei wurde Robert Stieglitz, der sich derzeit bei einer Veranstaltung seines Boxstalls SES in Kiew aufhält, aber nicht festgenommen. Das Strafmaß bei einer Verurteilung läge zwischen sechs Monaten und maximal zehn Jahren Gefängnis.

"Mein Schwiegervater ist betrunken mit einer Eisenstange auf mich losgegangen, da musste ich mich wehren. Ich habe mir das Kantholz gegriffen, nachdem ich schon mit einem Stein nach ihm geworfen habe", sagte Stieglitz der Magdeburger Volksstimme: "Erst mit dem Holz konnte ich den Angriff abblocken, und ich habe einmal zugeschlagen."

Polizei zählt zwölf Einsätze

Die Auseinandersetzung in der Nacht zum vergangenen Samstag ist der traurige Höhepunkt eines seit Jahren andauernden Streits zwischen Stieglitz, seiner Noch-Ehefrau Anna und deren Familie. Seitdem Stieglitz im Jahr 2010 die Scheidung (Termin am 19. Oktober) eingereicht hat, kam es nach Angaben der Polizei "zu mehr als zwölf Einsätzen". Unter anderem schoss Stieglitz im vergangenen Februar mit einem Luftgewehr auf eine Überwachungskamera, nach Angaben des Boxers hätten seine Schwiegereltern ihm die Reifen zerstochen und sein Auto zerkratzt.

Hintergrund des Familienstreits sind Streitigkeiten um das Haus des Ex-Weltmeisters. Mit einer Räumungsklage versucht Stieglitz, seine Ehefrau und deren Familie aus der von ihm vermieteten Doppelhaushälfte zu bekommen. Nach Angaben der Volksstimme habe er eine entsprechende Klage für den im Haus befindlichen Frisiersalon seiner Schwiegermutter bereits gewonnen. "Das war auch der Grund für den Streit mit meinem Schwiegervater", sagte Stieglitz, dessen Ehefrau eine einstweilige Verfügung gegen den Boxer anstrebt. Beide haben einen gemeinsamen Sohn.
Stieglitz hatte Ende August in Berlin seinen WBO-Gürtel im Supermittelgewicht nach Punkten gegen Artur Abraham verloren. Ein neuer Kampftermin steht noch nicht fest.

Quelle: ntv.de, sid

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