Sport

Profi-Referees, klarere Regeln Brand: Handball sollte umdenken

Im Licht der Bestechungsvorwürfe gegen die deutschen Referees Frank Lemme und Bernd Ullrich und Rekordmeister THW Kiel hat Bundestrainer Heiner Brand Regeländerungen im Handball gefordert und Profi-Schiedsrichter befürwortet. "Es wäre sinnvoll, die Regeln anders zu formulieren, damit der Spielraum der Schiedsrichter nicht so groß ist und sie weniger Einflussnahme auf ein Spiel ausüben können", sagte Brand der "Welt am Sonntag". "Es ist eine der wenigen Schwächen unserer Sportart, dass die Interpretation der Regelauslegung einen zu großen Spielraum lässt", sagte Brand.

Brand lehnte es aber ab, angesichts des ersten belegten Bestechungsversuchs die Schiedsrichter unter Generalverdacht der Bestechlichkeit zu stellen. "Der Vorwurf ist ungerechtfertigt. Das ist keine Frage der Entlohnung, sondern des Charakters. Man sieht's doch in der Wirtschaft: Da verdienen Leute mehrere Millionen und machen trotzdem Dummheiten - für ein paar Euro mehr", erklärte der Bundestrainer.

Unabhängig von der Bezahlung für die Unparteiischen, die in der Bundesliga 500 Euro und im Europacup 400 Euro pro Spiel bekommen, befürwortet der Erfolgstrainer Profi-Schiedsrichter. "Das ist ein guter Vorschlag. Vor allem, weil Schiedsrichter dann professioneller arbeiten können", sagte er.

Bei den Magdeburgern Lemme und Ullrich waren nach einem Europacup-Spiel vor knapp drei Jahren in Russland bei der Ausreise 50.000 Dollar im Gepäck gefunden worden. Beide bestreiten, das Geld genommen und Spiele manipuliert zu haben. Allerdings war das vermeintliche Komplott nicht von den Schiedsrichtern selbst, sondern erst vom "Spiegel" öffentlich gemacht worden.

Quelle: ntv.de

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