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Gladbach abgestiegen Bremen bleibt Dritter

Werder Bremen hat die Steilvorlage von Tabellenführer FC Schalke 04 nicht verwandeln können und den Sprung an die Spitze der Fußball-Bundesliga verpasst. Zwei Tage nach der 1:2-Niederlage der Schalker beim VfL Bochum kassierte Werder eine bittere 2:3 (0:1)-Pleite bei Arminia Bielefeld und rutschte nach dem 31. Spieltag mit 60 Zählern hinter dem neuen Zweiten VfB Stuttgart (61) und Schalke (62) sogar auf Platz drei ab.

Heiko Westermann (29. Minute), Jonas Kamper (61.) und Christian Eigler (79.) verschafften mit ihren Toren der Arminia (36) etwas Luft im Kampf um den Klassenverbleib und besiegelten den zweiten Abstieg nach 1999 von Borussia Mönchengladbach. Drei Tage nach der 0:3-Niederlage im UEFA-Cup-Hinspiel bei Espanyol Barcelona trafen Miroslav Klose (59.) und Hugo Almeida (74.) in einer äußerst unterhaltsamen und teilweise hochklassigen Begegnung vor 26.601 Zuschauern in der ausverkauften SchücoArena jeweils zum Ausgleich.

Von Beginn an taten sich die Bremer gegen die engagiert aufspielenden Gastgeber erstaunlich schwer. Bis auf einen Kopfball von Regisseur Diego an den Pfosten (7.) und ein missratenes Zuspiel von Jurica Vranjes, der allein vor Arminia-Torhüter Mathias Hain auf Markus Rosenberg passte statt den Abschluss zu suchen (21.), gelang Werder wenig in der Offensive. Auch Klose blieb erneut blass.

Die Bielefelder versteckten sich nicht, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Zunächst prüfte Robert Tesche per Kopf erstmals Werder-Torhüter Andreas Reinke, doch der 38 Jahre alte Ersatzkeeper wehrte den Ball mit einem Reflex ab (12.). Wenig später jedoch war der Stellvertreter von Tim Wiese, der im UEFA-Cup-Rückspiel gegen Espanyol am Donnerstag gesperrt ist, machtlos. "Bielefeld war bissiger als wir. Wir haben sehr viele Fehler gemacht und müssen in der zweiten Halbzeit unsere Kunststücke weglassen", forderte Werder-Clubchef Jürgen L. Born zur Pause.

Und tatsächlich waren die Bremer in der zweiten Hälfte wacher und kamen nun ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Hain parierte innerhalb weniger Sekunden zwei Mal glänzend gegen Klose und Rosenberg (51.). Acht Minuten später ließ Klose jedoch aus kurzer Distanz seine Torjägerqualitäten aufblitzen. Es dauerte jedoch keine 120 Sekunden, ehe Kamper nach einem Konter erfolgreich war. Die höchst unterhaltsame Partie wogte hin und her. Nach Almeidas Ausgleich schlug die Arminia durch den eingewechselten Christian Eigler wieder prompt zurück und sorgte für Jubel auf der Alm.

Jubel in der Lausitz

Dank Toptorjäger Sergiu Radu und dem eingewechselten Daniel Gunkel jubelt die ganze Lausitz: Durch das 2:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen hat sich Energie Cottbus bereits drei Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga gerettet. Vor 18.000 Zuschauern im Stadion der Freundschaft avancierten Radu mit seinem 13. Saisontreffer (7.) und Gunkel (85.) zu den gefeierten Helden. In einer umkämpften, an niveauarmen Partie war der zwischenzeitliche Ausgleich durch den siebten Saisontreffer von Stefan Kießling (44.) zu wenig für die enttäuschenden Leverkusener.

Trotz der Niederlagen der direkten Konkurrenten im Abstiegskampf hatte Energie-Coach Patrick Sander vor Übermut und Lässigkeit gewarnt: "Das Falscheste wäre es, wenn wir uns zurücklehnen. Wir sind noch nicht am Ende. Wir müssen noch ein paar Pünktchen sammeln." Und seine Spieler demonstrierten schon früh ihre Sammlerleidenschaft. Bereits in der siebten Minute gelang Torjäger Sergiu Radu, wegen seiner Knöchelverletzung erneut fit gespritzt, nach einem schönen Doppelpass mit Francis Kioyo ein Nervenberuhigungstor. Bayers brasilianischer Abwehrchef Juan, der nach der Saison zum AS Rom wechselt, sah dabei schlecht aus. Als Juan-Ersatz hat das Werksteam für knapp sechs Millionen Euro den 19 Jahre jungen Chilenen Arturo Vidal verpflichtet.

Nach dem frühen Aufreger dümpelte die Partie vor sich hin. Cottbus beschränkte sich auf den geliebten Sicherheitsfußball mit neun Spielern in der eigenen Hälfte, und den behäbigen Leverkusenern fiel wenig ein. Sturmsolist Stefan Kießling hing mangels Unterstützung aus dem Mittelfeld völlig in der Luft. Den überraschenden Ausgleich hatten die Gäste dann auch der Entwicklungshilfe von Energie-Keeper Tomislav Piplica zu verdanken. Der Bosnier, der zuvor schon ein paar Mal überheblich gewirkt hatte, kam in der 44. Minute nach Barnettas Flanke zu spät aus seinem Tor und wurde von Kießlings Kopfball-Lob düpiert. Allerdings hätte Cottbus da schon 2:0 führen können, doch Radu scheiterte mit seinem Kopfball in der 38. Minute an Torhüter Ren Adler.

Auch nach der Pause boten die beiden Teams bei sommerlichen Temperaturen alles andere als Gourmet-Fußball. Leverkusens Coach Michael Skibbe brachte den Tunesier Karim Haggui für Juan, weil den Südamerikaner Knieproblemer plagten und er ihn vor einer gelb-roten Karte schützen wollte. Wie Tranwuillo Barnetta wird Juan am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Bielefeld wegen der fünften gelben Karte fehlen. Außer dem Freistoß von Timo Rost, den Adler in der 60. Minute parierte und einer schönen Einzelaktion von Bayer-Kapitän Bernd Schneider (75.) blieben offensive Höhepunkte eine Rarität. Fünf Minuten vor dem Ende setzte sich der für Rost gekommende Gunkel auf links durch und seine Hereingabe fälschte Haggui unglücklich ins eigenen Tor ab.

Quelle: ntv.de

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