Abgang aus Shanghai Britta Steffen erklärt sich
31.07.2011, 07:17 Uhr
Britta Steffen überraschte die Schwimmwelt mit ihrem Abmarsch.
(Foto: dpa)
Erstmals seit ihrem vorzeitigen Abbruch der Schwimm-WM in Shanghai spricht Britta Steffen über ihre Beweggründe für den überraschenden Schritt. Von Egoismus könne keine Rede sein, so die Leistungssportlerin. Für diese Behauptung gebe es keine Grundlage.
Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen hat ihre vorzeitige Abreise von der Schwimm-WM in Shanghai damit begründet, dass die "niemandem zur Last fallen" wollte. Das sagte die 27-Jährige, die nach ihrem Verzicht auf alle weiteren WM-Starts nach Deutschland zurückgeflogen war, in einem Interview. "So bin ich nun weg aus China, und es kann sich alles beruhigen", sagte die entthronte Doppel-Weltmeisterin von 2009 weiter: "Ich mag die Leute, die vor Ort sind, ich wünsche ihnen das Beste."
Nach dem Vorlauf über 100 m Freistil, bei dem sie in 54,86 Sekunden deutlich über ihrer Bestzeit geblieben war, habe ihr Trainer Norbert Warnatzsch ihr vorgeschlagen, "an dieser Stelle" den Wettkampf abzubrechen. "Die beste Lösung ist, dich in den Flieger zu setzen und nach Hause zu fahren", habe er gesagt. Daraufhin sei das Vorgehen mit Bundestrainer Dirk Lange und Leistungssportdirektor Lutz Buschkow vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) abgestimmt worden.
"Mein Umfeld hielt es für die beste Lösung. Sich die 100 und 50 Meter Freistil von der Tribüne aus anzusehen, wäre unerträglich gewesen", sagte Steffen weiter. Den Vorwurf, die Lagenstaffel im Stich gelassen zu haben, wies die Berlinerin zurück. "Die Lagen-Staffel war für mich kein Thema. Ich bin laut DSV-Richtlinien auf Grund meiner Leistungen in Shanghai nur als dritte Freistil-Schwimmerin vorgemerkt gewesen", sagte sie: "Daniela Schreiber und Lisa Vitting waren in der Bronzestaffel vom Sonntag besser. Somit habe ich nur auf meine Einzelstarts verzichtet." Schreibers Kritik, die Absage sei "egoistisch", entbehre jeder Grundlage.
Quelle: ntv.de, sid