WM-Enttäuschung über 100 Meter Freistil Britta Steffen erwägt Karriereende
02.08.2013, 18:54 Uhr
Macht das alles noch Sinn? Bei der WM schwamm Britta Steffen so schnell wie lange nicht mehr und war trotzdem chancenlos.
(Foto: REUTERS)
Bei der WM in Barcelona schwimmt Britta Steffen über 100 Meter Freistil so schnell wie lange nicht mehr. Mit der Medaillenvergabe hat die 29-Jährige trotzdem nichts zu tun. Nun will sie überlegen, ob Weiterschwimmen überhaupt noch Sinn macht.
Britta Steffen will sich nach WM-Platz sechs über 100 Meter Freistil zum weiteren Weg ihrer Schwimm-Karriere noch nicht festlegen. Zu einem Start bei der Heim-EM 2014 in Berlin äußerte sich die 29-Jährige in Barcelona nicht konkret.
"Na ja, auf jeden Fall will ich gerne dabei sein, in welcher Form ist mir noch nicht bewusst", antwortete Steffen auf eine entsprechende Frage und erklärte weiter: "Ich habe auf jeden Fall im Kopf, dass ich gute Leistungen zeigen will, und ich muss mir überlegen, ob ich noch mal in der Lage bin, so schnell gut zu schwimmen, dass es dafür reicht."
Erst nach der WM, die am Sonntag für sie mit der Lagen-Staffel endet, will Steffen im Urlaub über ihre weitere Karriere nachdenken. "Man muss alles erst mal sacken lassen. Wenn ich hier was in den Raum stellen würde, wäre das einfach nur ein Schnellschuss und dazu habe ich keine Lust", sagte sie.
Schnell und trotzdem chancenlos
Steffen schlug bei den Weltmeisterschaften in Barcelona über 100 m Freistil in 53,75 Sekunden an und hatte 33 Hundertstel Rückstand auf Bronze. Seit ihrem Weltrekord 2009 in der Ära der Hightech-Anzüge war sie nur zweimal schneller gewesen.
Mit der Medaillenvergabe hatte die Deutsche aber dennoch nichts zu tun. Der WM-Titel in Barcelona ging an die Weltjahresbeste Cate Campbell aus Australien. Sie lag in 52,34 vor der Schwedin Sarah Sjöström und Olympiasiegerin Ranomi Kromowidjojo aus den Niederlanden.
Trotz des verpassten Podiumsplatzes zeigte sich Steffen gelassen: "Ich bin zufrieden mit mir. Ich konnte mich in jedem Rennen verbessern, auch wenn es nur kleine Schritte waren. Das war mein Optimum."
Einzelstart über 50 Meter stand außer Frage
Steffen hatte zuerst die deutschen Meisterschaften abbrechen müssen, dann war lange über einen möglichen weiteren WM-Einzelstart über 50 Meter spekuliert worden. Für Steffen selbst, das behauptete sie zumindest in Barcelona, sei das nie in Frage gekommen. Auch über die Sprintstrecke ist sie zwar immer noch in der erweiterten Weltspitze, aber in den Medaillenkampf hätte sie wohl auch da nicht mehr eingreifen können.
Noch ist die WM nicht vorbei. Über 4 x 100 Meter Lagen soll ein schönes Titelkampfende erreicht werden. "Ich will die Weltmeisterschaft ordentlich zu Ende bringen", sagte die Weltrekordlerin. Alles Weitere ließ sie offen.
Quelle: ntv.de, dpa/SID