"Ganz liebenswürdig" Buenos Aires bleibt ruhig
12.04.2008, 09:17 UhrBeim olympischen Fackellauf durch die argentinische Hauptstadt Buenos Aires sind die angekündigten Protestaktionen ausgeblieben. Anders als zuvor in Paris, London oder San Francisco rief das olympische Feuer nur wenige Kritiker der chinesischen Menschenrechtspolitik in Tibet, Darfur oder in Ostturkestan auf den Plan.
Stattdessen drohte der Lauf mehrmals an den Massen von Schaulustigen zu scheitern, die die Straßen der Innenstadt verstopften. Das Feuer kam damit langsamer als geplant voran. Der Vize-Präsident des Organisationskomitees der olympischen Spiele in Peking, Liu Jingmin, dankte dem "ganz liebenswürdigen" argentinischen Volk für die Gastfreundschaft.
Proteste gegen Folter und Mord
Nur eine Handvoll von Demonstranten, meist Anhänger der in China verbotenen Kultgemeinschaft Falun Gong, demonstrierte gegen die Olympischen Spiele in Peking. Sie trugen Transparente, auf denen die Unterdrückung der Glaubensfreiheit sowie angebliche Folter und Mord in China angeprangert wurden. Anschließend liefen sie bei einem symbolischen Fackellauf mit zum Präsidentenpalast, um eine Erklärung zu übergeben.
Die Behörden hatten insgesamt mehr als 5000 Polizisten und Ordner mobilisiert, um einen reibungslosen Ablauf des Laufs zu garantieren. Ein derartiges Aufgebot an Polizisten für ein sportliches Ereignis war zuletzt während der Militärdiktatur 1978 zur Fußballweltmeisterschaft in Argentinien im Einsatz.
Das Feuer war am Vortag von San Francisco aus in Buenos Aires an Bord einer chinesischen Sondermaschine eingetroffen und sollte nach dem 14 Kilometer langen Lauf weiter nach Daressalam in Tansania reisen.
Quelle: ntv.de