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Mumbrú: "Habe 20 Kilo verloren"Bundestrainer nimmt Arbeit nach schwerem Leiden wieder auf

24.11.2025, 10:58 Uhr
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Alex Mumbrú war sein Unwohnlsein während der EM anzusehen. (Foto: IMAGO/Beautiful Sports)

Sein erstes großes Turnier als Basketball-Bundestrainer endet für Alex Mumbrú nicht nur mit dem EM-Titel, sondern auch einer schweren Erkrankung. Der Ex-Profi verliert deutlich an Gewicht und braucht lange, um wieder zu Kräften zu kommen. Jetzt zeigt er sich bereit für neue Aufgaben.

Alex Mumbrú wirkt entspannt. Der Basketball-Bundestrainer hat nach turbulenten Monaten ein wenig Zeit mit seiner Familie in der spanischen Heimat genossen. Nach einem Monat im Krankenhaus im Anschluss an die erfolgreiche EM mit dem Gewinn der Goldmedaille ist Mumbrú wieder bereit für neue Aufgaben.

Mitte Oktober hatte er das Krankenhaus verlassen. Seitdem erholte er sich von den Folgen der schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung, die ihn kurz vor EM-Beginn im finnischen Tampere ins Krankenhaus und auch bei der Endrunde in Riga in die zweite Reihe gezwungen hatte. "Mir geht es gut", sagt Mumbrú. "Ich habe 20 Kilo Gewicht verloren, fünf Kilo sind wieder drauf. Ich muss mich noch etwas erholen, aber es ist wieder alles in Ordnung."

So in Ordnung, dass der Spanier am Wochenende die Familienzeit in seiner Heimat vorläufig beendete und die Reise nach Deutschland aufnahm. Am Sonntag schaute er sich das Bundesliga-Spitzenspiel ratiopharm Ulm gegen Bayern München an. An diesem Montag beginnt die Vorbereitung auf die beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Israel in Neu-Ulm am Freitag und auf Zypern am kommenden Montag.

"Ich freue mich riesig auf diese beiden Partien und darauf, wieder mit den Jungs in der Halle zu stehen", sagte Mumbrú. Die vergangenen Wochen hat er genutzt, das erste Qualifikationsfenster für die WM 2027 in Katar akribisch vorzubereiten. "Ich habe viele Spiele am Laptop geschaut, mit vielen Spielern telefoniert", berichtete der 46-Jährige. Schon im Krankenhaus hatte er die Vorbereitungen aufgenommen - allerdings nicht sofort.

"Noch nie hatte etwas so wehgetan"

Denn nach der EM hatte er sich in einem bedenklichen Zustand befunden. Nachdem er die komplette Vorrunde im finnischen Tampere verpasst hatte, war Mumbrú bei der Endrunde in Riga auf die Trainerbank zurückgekehrt. Allerdings überließ er seinem Assistenten Alan Ibrahimagic ab dem Viertelfinale das Coaching während der Spiele, weil er selbst zu geschwächt war. Doch selbst die Rolle im zweiten Glied verlangte dem Ex-Profi alles ab. Völlig entkräftet begab er sich am Tag nach dem Finalsieg gegen die Türkei in Spanien ins Krankenhaus.

"Es war eine schwere Zeit", gibt Mumbrú zu. "Ich war als Spieler oft verletzt, aber noch nie hatte etwas so wehgetan", sagte der Bundestrainer der spanischen Zeitung "Marca" zu den Schmerzen während der Zeit in Finnland. In der K.-o.-Phase in Riga sah man ihm an, wie sehr er litt und wie gesundheitlich angeschlagen er war. Doch Mumbrú wollte unbedingt dabei sein. "Es war mein Team, es war mein Basketball, den wir gespielt haben. Da konnte ich nicht gehen."

Dass er durchgehalten hat, mache ihn im Rückblick schon stolz, sagt der Spanier. Auch wie die Mannschaft und der Verband zu ihm hielten, sei besonders gewesen. In Erinnerung geblieben ist vor allem die Pressekonferenz vor dem Viertelfinale gegen Slowenien, in der sich das gesamte Team hinter dem Nationalcoach versammelt hatte, um seine Verbundenheit mit Mumbrú zu dokumentieren. "Wir wollten zeigen, dass wir es gemeinsam schaffen", sagt der Spanier.

Mumbrú wollte das DBB-Team auf keinen Fall verlassen

Daran, die Mannschaft während des Turniers zu verlassen, habe er zu keinem Zeitpunkt gedacht. "Ich gebe niemals auf", sagt Mumbrú mit fester Stimme und großer Entschlossenheit. Mit diesem festen Willen will er Deutschland nun auch zur WM in Katar führen. Von den Europameistern werden gegen Israel und Zypern nur wenige dabei sein. Wie üblich in den Nationalmannschaftsfenstern sind die NBA-Stars nicht verfügbar. Wer von den Euroleague-Profis letztendlich spielen wird, werden die kommenden Tage zeigen.

Doch das spielt für Mumbrú nur eine untergeordnete Rolle. Er freut sich, überhaupt wieder am Spielfeldrand zu stehen. "Er hat einen scheiß Sommer hinter sich mit einem langen Krankenhaus-Aufenthalt. Er ist aber wieder fit und hat Bock", fasste es Verbandspräsident Ingo Weiss treffend zusammen.

Quelle: ntv.de, Lars Reinefeld und Patrick Reichardt, dpa

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