"Unglaublicher Tag" Carina Vogt findet Freude an großen Titeln
20.02.2015, 18:35 Uhr
Einer von zwei Gold-Flügen: Vogt segelt in Falun aufs Podest.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor 374 Tagen springt die damals erst 22-jährige Vogt zu Olympia-Gold. Ihre Erfolgsflüge von Sotschi überraschen nicht zuletzt sie selbst. Doch warum sollte man dies nicht wiederholen? Zum Beispiel bei einer Weltmeisterschaft.
Der Gold-Traum von Carina Vogt ist erneut wahr geworden: Ein Jahr nach der Sensation von Sotschi hat die Skisprung-Olymiasiegerin mit einer furiosen Flugshow in Falun auch den WM-Titel eingefahren. "Es ist wieder etwas fast Unmögliches passiert, das ist einfach unglaublich", sagte die 23-Jährige, die mit Tränen in den Augen auf das Podest hüpfte. Vogt flog 374 Tage nach ihrer historischen Goldmedaille auf starke 91,5 und 92,0 Meter und siegte mit 236,9 Punkten knapp vor der Japanerin Yuki Ito (235,1). Bronze ging an die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz (233,8), die nach dem ersten Durchgang noch in Führung gelegen hatte.
"Ich hatte nach dem ersten Durchgang vier Punkte Rückstand auf Dani und hätte nicht gedacht, dass es noch reicht", sagte Vogt nach ihren beiden Traumflügen. Kaum zu glauben: Die Schwäbin hat in ihrer Karriere erst vier Skispringen gewonnen - zwei im Weltcup, bei Olympia und nun bei der WM.
Bundestrainer Andreas Bauer freute sich dann auch mit seinem Schützling. "Das ist ein unglaublicher Tag für uns. Es freut mich für Carina, dass sie hier ihren Olympiasieg bestätigt hat. Wir haben schon mit einer Medaille geliebäugelt, ich habe gewusst, dass sie innerlich sehr stark ist", sagte Bauer.
Optimismus vor dem Mixed-Springen
Die 31 Jahre alte Iraschko-Stolz, die zu den Pionieren des Frauen-Springens und seit 15 Jahren zur Weltspitze zählt, verspielte überraschend noch ihre Führung. Superstar Sara Takanashi (Japan), die 29 von 61 Springen der Weltcup-Geschichte gewonnen hat, verpasste als Vierte einmal mehr ihren ersten großen Titel.
Titelverteidigerin Sarah Hendrickson belegte den sechsten Rang. Die übrigen DSV-Starterinnen zeigten eine eher durchwachsene Leistung. Juliane Seyfarth (Ruhla) kam als zweitbeste Deutsche auf den 14. Rang. Katharina Althaus (Oberstdorf) und die ehemalige Vizeweltmeisterin Ulrike Gräßler (Klingenthal) landeten am Ende auf den Plätzen 17 und 22.
Schon am Sonntag bietet sich Vogt die nächste Medaillen-Chance. Im Mixed-Springen, bei dem pro Nation zwei Männer und zwei Frauen an den Start gehen, gilt das DSV-Team als Mitfavorit. "Die Jungs um Severin Freund sind zur Zeit ja ganz gut drauf", sagte Vogt: "Da rechnen wir uns schon was aus."
Quelle: ntv.de