Winterspiele vor heimischen Fans China sperrt ausländisches Publikum aus
29.09.2021, 21:53 Uhr
Einheimische Fans können im Frühjahr live dabei sein - wenn sie die Corona-Kriterien erfüllen.
(Foto: dpa)
Leere Zuschauerränge soll es nach Möglichkeit nicht geben. Doch wenn im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking starten, werden ausschließlich einheimische Fans in den Genuss von Live-Sport kommen. Entsprechend strenge Auflagen geben die Organisatoren nun bekannt.
Ausländischen Olympia-Fans bleibt auch der Zugang zu den Winterspielen in Peking verwehrt. Nach dem Ausschluss aller Zuschauer von den Sommerspielen in Tokio erhalten bei den Wettbewerben in China immerhin Einheimische Einlass, wenn sie die strengen Corona-Auflagen erfüllen. Dieser Entscheidung der Organisatoren der Spiele von Peking im nächsten Februar stimmte das Internationale Olympische Komitee zu. Die gleichen Einschränkungen gelten auch für die Paralympics im März.
Details für die Bedingungen bei der Ticketvergabe werden noch ausgehandelt, hieß es. Leere Arenen wie noch in Tokio sollen aber wohl vermieden werden. Ungeimpfte Athletinnen und Athleten müssen sich demnach nach Einreise für drei Wochen in Quarantäne begeben. Ausnahmeregelungen sind möglich, wenn Sportler eine medizinische Begründung vorlegen können, dass eine Impfung gegen das Coronavirus nicht möglich ist.
Für alle Teilnehmer der Winterspiele wird vom 23. Januar an rund um die Wettkampfstätten eine geschlossene Blase eingerichtet, die nicht verlassen werden darf. Dieser abgeschirmte Bereich umfasst auch die Unterkünfte und ein eigenes Olympia-Transportsystem. Die Beteiligten der Winterspiele vom 4. bis 20. Februar dürfen sich nur für Trainingseinheiten und Wettkämpfe sowie für ihre jeweilige Arbeit innerhalb der Blase bewegen. Alle Teilnehmer und Helfer müssen täglich einen Corona-Test absolvieren.
Ähnliche Maßnahmen galten bereits für die Sommerspiele in Japan. Dort durften sich allerdings Ausländer 14 Tage nach Einreise freier in Tokio bewegen. In Peking ist anscheinend eine Arbeitsquarantäne für den gesamten Zeitraum des Aufenthalts vorgesehen. Offizielle, die nicht im olympischen Dorf Unterkunft beziehen, sowie Medienvertreter und andere Beteiligte müssen in eigens ausgewiesenen Hotels wohnen, in denen strikte Corona-Maßnahmen gelten.
China hat Pandemie weitgehend im Griff
Die Organisatoren drängen darauf, anreisende Delegationen möglichst klein zu halten. Man wolle sich auf das Wesentliche konzentrieren, hieß es. Daher strich das IOC erneut sein Programm für Sponsorengäste. Weitere Details der Corona-Maßnahmen für die Winterspiele sollen Ende Oktober veröffentlicht werden.
Die chinesische Regierung verfolgt eine "Null-Covid-Strategie". Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Zuletzt hatte es jedoch trotz strenger Maßnahmen eine Häufung lokaler Ausbrüche der Delta-Variante gegeben.
Und nicht nur die Pandemie sorgt vor den Spielen in Peking für Unsicherheit. Auch politisch sind die Spiele ein Minenfeld. So gibt es weltweit Aufrufe, Olympia wegen der Menschenrechtslage in der Volksrepublik zu boykottieren. Sowohl die Lage in Hongkong, wo die Regierung hart gegen die pro-demokratische Bewegung vorgeht, als auch die Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang, stehen in der Kritik.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa