Faustschlag gegen Spieler Coach Scolari entschuldigt sich
13.09.2007, 13:25 UhrPortugals Fußball-Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari muss nach einem Handgemenge in der Schlussphase des EM-Qualifikationsspiels seiner Schützlinge gegen Serbien (1:1) in Lissabon um seinen Job bangen. Einen Tag nach seinem offenkundigen Faustschlag ins Gesicht des serbischen Spielers Ivica Dragutinovic entschuldigte sich der Brasilianer unter öffentlichem Druck zwar. Angesichts bereits eingeleiteter Untersuchungen seines Verbandes und auch der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat Scolari aber weiterhin Konsequenzen zu fürchten.
"Bin nicht unfehlbar"
"Entschuldigung, aber ich bin nicht unfehlbar. Es war ein Reflex nach mehreren Provokationen, und ich wollte meine Spieler schützen. Trotzdem darf mir so etwas niemals passieren, und ich bin bereit, alle Konsequenzen meiner Handlung zu tragen", erklärte Brasiliens Weltmeister-Trainer von 2002.
Ausgangspunkt für die hitzigen Auseinandersetzungen war der Ausgleich der Serben in der 88. Minute durch Branislav Ivanovic. Nach dem Treffer beschwerten sich die Portugiesen heftig beim deutschen Schiedsrichter Markus Merk (Otterbach) wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Torschützen. Die Emotionen beruhigten sich anschließend nur kurzzeitig. Als der wegen Rudelbildung bereits mit Rot vom Platz gestellte Dragutinovic in der Nachspielzeit dann bei einem Einwurf Zeit schinden wollte, verlor Scolari die Fassung.
"Darf nicht passieren"
Zunächst hatte der Brasilianer lediglich eingeräumt, Dragutinovic "ein bisschen an den Haaren berührt" zu haben. Bilder der Auseinandersetzung zeigen allerdings deutlich seine Faust im Gesicht des Serben. Schon kurz nach Abpfiff der Begegnung hatte Serbiens spanischer Trainer Javier Clemente deshalb Scolaris Rücktritt gefordert. "So etwas darf nicht passieren. Scolari muss seinen Job an den Nagel hängen", sagte Clemente.
Durch den späten Ausgleich bleibt der WM-Vierte Portugal in der Qualifikationsgruppe A auf dem dritten Platz und muss um die EM-Teilnahme bangen.
Quelle: ntv.de