Sport

Spaniens Regierungspartei erbost Contador-Sperre "ungerecht"

Contador will nach der Sperre seine Karriere fortsetzen. Zudem erwägt er, das Urteil anzufechten.

Contador will nach der Sperre seine Karriere fortsetzen. Zudem erwägt er, das Urteil anzufechten.

(Foto: REUTERS)

Der spanische Radprofi Alberto Contador wird nach mehrmonatigem Verfahren vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Für die konservative Regierungspartei Spaniens ist das ein "Willkürurteil ohne Grenzen" und "ungeheurer juristischer Blödsinn".

Die regierenden Konservativen in Spanien halten die Dopingsperre für den Radprofi Alberto Contador für eine "Ungerechtigkeit". Die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) sei ein "Willkürurteil ohne Grenzen", sagte die Generalsekretärin der konservativen Volkspartei (PP), María Dolores de Cospedal, dem Fernsehsender Telecinco.

"Contador wurde bestraft, weil er seine Unschuld nicht nachweisen konnte. Das ist ein ungeheurer juristischer Blödsinn", betonte die Politikerin. De Cospedal ist in der PP die Nummer zwei hinter dem Parteichef und spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Vor einem Jahr hatte bereits der damalige Regierungschef, der Sozialist José Luis Rodríguez Zapatero, erklärt: "Es gibt keinen juristischen Grund, Contador zu bestrafen."

Der dreimalige Tour-de-France-Sieger war am Montag nach 18-monatigem Verfahren vom CAS wegen Clenbuterol-Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Contador kündigte an, dass er nach Ablauf der Sperre seine Karriere fortsetzen werde. Seine Anwälte prüften die Möglichkeiten, das Urteil vor der Schweizer Justiz anzufechten.

Pereiro: "Gangster" im UCI

Der Ex-Profi Oscar Pereiro, Tour-Sieger 2006, betrachtet eine Anfechtung jedoch als "Zeitverlust". In der Führung des Rad-Weltverbandes UCI säßen "Gangster", denen es nur um das Geld gehe, sagte der Spanier.

"Wenn UCI-Chef Pat McQuaid sagt, das CAS-Urteil bedeutete einen traurigen Tag, ist dies eine Heuchelei. Der Fall war bis zum CAS gekommen, weil die UCI das Gericht angerufen hat, denn sie bekommt die mehr als zwei Millionen Euro, die Contador als Strafe zahlen muss." Pereiro hatte 2006 die Tour gewonnen, weil der US-Amerikaner Floyd Landis nachträglich wegen Dopings disqualifiziert wurde.

Quelle: ntv.de, dpa

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