Sport

Drei Fragen an Steffi Jones "Cool, wenn Mädchen kicken"

Steffi Jones (35) ist seit 1. Januar Präsidentin des Organisationskomitees (OK) der Frauenfußball-WM 2011. Mit der Vorstellung der elf Spielstätten am Dienstag in Berlin steht für die 111-fache Nationalspielerin der erste große öffentliche Auftritt in ihrer neuen Funktion an.

Im Interview spricht die Frankfurterin über die Bundeskanzlerin, Joachim Löw und das Ende der Macho-Sprüche.

Angela Merkel ist bei der Präsentation der WM-Stadien dabei. Dass die Bundeskanzlerin 2006 mit Jürgen Klinsmann und seiner Mannschaft mitgefiebert hat, ist bekannt. Aber was hält sie eigentlich vom Frauenfußball?

Jones: "Dass die Bundeskanzlerin für die Bekanntgabe der WM-Spielorte Zeit nimmt und dafür sogar das Bundeskanzleramt zur Verfügung stellt, spricht doch schon für sich. Frau Merkel unterstützt den Mädchen- und Frauenfußball mit höchstem persönlichem Einsatz. Sie selbst wird auch dabei sein, wenn wir unsere Top-Elf für 2011, bestehend aus elf Frauen aus unterschiedlichen Bereichen, präsentieren werden. Die Bundeskanzlerin hat den DFB ja seinerzeit erst ermuntert, ja geradezu aufgefordert, sich nach der WM der Männer nun auch um die Frauen-WM 2011 zu bewerben. Und nun unterstützt uns die Bundesregierung mit der gleichen Intensität wie vor und während der WM 2006."

Haben Sie sich auch die Unterstützung von Joachim Löw für die weitere WM-Vorbereitung gesichert?

Jones: "Der Bundestrainer war bei der Präsentation des WM-Logos dabei und hat mir versprochen, uns zu helfen, wenn wir ihn brauchen. Der ganze DFB freut sich darüber, die Frauen-WM 2011 ausrichten zu dürfen. Natürlich gilt das auch für die Männer-Nationalmannschaft, die uns auch schon in der Bewerbungsphase unterstützt hat. Gemeinsam haben wir noch ein paar Überraschungen parat bis zur WM 2011. Zunächst aber drücken wir Joachim Löw, Oliver Bierhoff und den Spielern fest die Daumen für Südafrika."

Haben Sie bei ihren vielen Reisen und Auftritten noch einen Macho- Spruch über Frauenfußball gehört - oder sind diese Zeiten endgültig vorbei?

Jones: "Frauenfußball ist etabliert, nicht zuletzt aufgrund der fantastischen Erfolge unserer Nationalmannschaft. Leistungsmäßig also sind wir absolut anerkannt. Ich sehe auch kein Imageproblem mehr. Denn inzwischen gilt es doch als cool und hip, wenn Mädchen kicken gehen. Und das sagen oft selbst die Jungs."

Mit Steffi Jones sprach Ulrike John, dpa

Quelle: ntv.de

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