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Spektakel & Debakel bei Trails Crouser stößt gewaltig, Gay stolpert doppelt

Topstoßer: Ryan Crouser.

Topstoßer: Ryan Crouser.

(Foto: AP)

Die amerikanische Sprinthoffnung Christian Coleman kassiert bei den US-Trials zwei Niederlagen - zur WM darf er trotzdem. Anders als Altmeister Tyson Gay. Der denkt trotz Debakel nicht ans Aufhören. Kugelstoß-Olympiasieger Ryan Crouser sorgt indes für das Highlight.

Kugelstoß-Olympiasieger Ryan Crouser hat bei den US-Meisterschaften in Sacramento mit dem weitesten Stoß seit 14 Jahren für einen Knaller gesorgt. Der 24-Jährige gewann die Trials mit 22,65 Meter und verwies damit Weltmeister Joe Kovacs (22,35) auf Platz zwei. "Als die Kugel meine Hand verlassen hatte, wusste ich sofort, dass es ein großer Stoß war", sagte Crouser. Der Goldmedaillengewinner von Rio liegt damit auf Platz sieben der besten Kugelstoßer in der Geschichte - inklusive der Hochanabolika-Zeit der 1970 und 1980er Jahre. Seitdem stießen nur Randy Barnes und Kevin Toth (beide USA) weiter als Crouser. Beide wurden in ihrer Karriere des Dopings überführt, Weltrekordler Barnes (23,12) sogar lebenslang gesperrt.

Die neue US-Sprinthoffnung Christian Coleman ist derweil erneut geschlagen worden. Der 21-Jährige verlier in 20,10 Sekunden über 200 Meter im Fotofinish gegen Ameer Webb (20,09), nachdem er am Freitag über 100 Meter gegen Altmeister Justin Gatlin den Kürzeren gezogen hatte. Coleman hatte Anfang Juni in 9,82 Sekunden eine Weltjahresbestzeit über 100 Meter aufgestellt. Nach einem ganz schwachen Halbfinal-Auftritt hat der frühere Weltmeister Tyson Gay das WM-Ticket dagegen deutlich verpasst. Über 100 Meter war Gay bereits im Vorlauf gescheitert. Bei der WM 2015 in Peking war der US-Sprinter im 100-Meter-Finale noch Sechster geworden.

Der 34-Jährige kam über 21,37 Sekunden und Platz 14 im Zwischenlauf nicht hinaus - seine Bestzeit von 2009 steht bei 19,58 Sekunden. Bei der WM im August in London wird der zweitbeste Sprinter der Geschichte fehlen. Von Rücktritt wollte der Dreifach-Weltmeister von 2007 dennoch nichts wissen. "Ich werde mindestens noch ein paar Rennen bestreiten, hoffentlich", sagte Gay, der zur Zeit der WM 35 Jahre alt wird. "Ich bin noch fit, ich muss nur alles auf die Reihe kriegen. Acht Monate vor der US-Ausscheidung war Gays 15 Jahre alte Tochter als Unbeteiligte bei einer Schießerei tragisch ums Leben gekommen.

Unterdessen qualifizierte sich auch Hürden-Weltrekordler Aries Merritt für die WM in London. Der 31-Jährige hatte sich im September 2015 einer Nierentransplantation unterziehen müssen, nur vier Tage nach dem Gewinn der WM-Bronzemedaille in Peking. Für die Olympischen Spiele 2016 in Rio hatte sich Merritt nicht qualifizieren können. Bei den diesjährigen Trials belegte er über 110 Meter in 13,31 Sekunden Platz zwei hinter Aleec Harris (13,24).

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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