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Abfahrt in Kitzbühel Cuche siegt auf der Streif

Didier Cuche freut sich über seinen Sieg auf der Streif.

Didier Cuche freut sich über seinen Sieg auf der Streif.

(Foto: REUTERS)

Skifahrer Didier Cuche ist der alleinige Rekordhalter auf der legendären Streif. Der Schweizer gewinnt erneut die Abfahrt in Kitzbühel - mittlerweile zum fünften Mal. Außerdem landen zwei Österreicher auf dem Stockerl. Beim Riesenslalom der Damen überzeugte erneut Viktoria Rebensburg.

Didier Cuche krönte sich mit seinem fünften Abfahrtscoup zum Rekordsieger von Kitzbühel, und auch die deutschen Alpinen sorgten für etwas Glanz. Als Achter erreichte Stephan Keppler das beste deutsche Schussfahrtergebnis auf der Streif seit 25 Jahren. Angeführt von Viktoria Rebensburg auf Rang drei schaffte es beim Riesenslalom in Kranjska Gora gleich ein Quartett in die Top-15.

Die große Bühne gehörte zum Auftakt des Weltcup-Wochenendes aber Cuche. Wenige Monate vor seinem Karriereende überflügelte der 37 Jahre alte Schweizer vor den Augen von Arnold Schwarzenegger die österreichische Ski-Legende Franz Klammer als Seriensieger von Kitzbühel. "Das ist ein großartiges Gefühl, es war schon ein Nervenkitzel im Zielraum", sagte Cuche über die lange Wartezeit nach seiner Topleistung auf der wegen starken Schneefalls verkürzten Abfahrtsstrecke. "Er ist jetzt der Kaiser von Kitzbühel", gratulierte Klammer, der viermal die berüchtigte Schussfahrt gewonnen hat.

Von Rang sieben auf drei gefahren

Vom Sieg war Rebensburg hinter der Französin Tessa Worley zwar eine knappe Sekunde entfernt, dennoch zeigte sich die Riesenslalom- Olympiasiegerin von ihren drei Ausfällen in den jüngsten vier Speedrennen erholt. "Ich bin sehr zufrieden. Die letzten Wochen waren einfach nicht so leicht und deshalb gibt das auf alle Fälle Auftrieb", sagte die 22-Jährige. Im Finale fuhr sie von Rang sieben nach dem ersten Durchgang bis auf den Stockerl-Platz vor und war die Beste eines starken deutschen Teams, das erstmals seit Sölden 2010 wieder mit vier Sportlerinnen unter den besten 15 vertreten war.

Stephan Keppler saust die Streif hinab.

Stephan Keppler saust die Streif hinab.

(Foto: REUTERS)

Maria Höfl-Riesch fuhr als Sechste ihr bestes Riesentorlauf- Ergebnis seit Dezember 2010 ein. "Der zweite Durchgang war wirklich mit guter Attacke, auch wenn nicht jeder Schwung perfekt war", betonte die 27 Jahre alte Gesamtweltcupsiegerin. Lena Dürr verbuchte als Elfte ihr drittbestes Ergebnis in dieser Disziplin und für Veronique Hronek gab es im sechsten Riesentorlauf-Versuch zum ersten Mal Weltcup-Punkte.

Diese verpassten die beiden Nachwuchsfahrer Josef Ferstl (47.) und Andreas Sander (55.) auf der Streif deutlich. Dank Keppler durfte der Deutsche Skiverband in Kitzbühel aber ein außerordentlich gutes Abfahrtsergebnis verbuchen - das beste seit dem sechsten Platz von Markus Wasmeier 1987. "Ich bin super zufrieden, Achter war ich schon lange nicht mehr", sagte der Ebinger, der allerdings mit kleineren Fehlern beim Start und im Mittelteil haderte: "Das sind die paar Hundertstel, die auf 'nen Siegerehrungsplatz fehlen."

 "Cuche ist einfach der beste Abfahrer"

Die Extraklasse des gefeierten Siegers erkannte auch Keppler neidlos an. "Der Cuche ist einfach der beste Abfahrer, das hat er heute mal wieder gezeigt", sagte der 28-Jährige, dem nur 0,18 Sekunden auf den Drittplatzierten Klaus Kröll aus Österreich fehlten, "er ist mal wieder perfekt gefahren. Da werde ich noch viel üben müssen, dass mir mal so eine Fahrt gelingt."

Besonders im Zielschuss zauberte Cuche die wagemutigste Linie in den Schnee von Kitzbühel, wo er nur zwei Tage zuvor seinen Rücktritt zum Ende dieser Saison erklärt hatte. "Als ich aufgestanden bin und kurz vor dem Start habe ich noch daran gedacht. Aber dann musste ich mich auf mein Rennen fokussieren", sagte der gelernte Metzger, der 1998 eine Sprint-Abfahrt sowie 2008, 2010 und 2011 die Schussfahrt auf der Streif gewonnen hatte. "Es ist unglaublich, was der Didier hier leistet. Es ist schade, wenn so ein Star des Skisports die Bühne nach der Saison verlässt", schwärmte Kröll. "Er hat hier heute wieder Geschichte geschrieben."

Quelle: ntv.de, Florian Lütticke und Christian Kunz, dpa

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