Paukenschlag bei der Basketball-EM DBB-Team schlägt Russland
08.09.2009, 19:08 UhrDie jungen deutschen Basketballer entzaubern bei der EM in Polen Titelverteidiger Russland und stehen kurz vor dem Einzug in die Zwischenrunde.

Eingenetzt: Patrick Femerling und Jan Hendrik Jagla beim Korbleger. Der Russe Sergey Monya kann nur zuschauen.
(Foto: dpa)
Einen Tag nach der unglücklichen 65:70-Niederlage gegen Frankreich legte die "Rasselbande" von Bundestrainer Dirk Bauermann auf dem Parkett in Danzig erneut einen beherzten Auftritt hin und feierte nach einer dramatischen Schlussphase einen überraschenden 76:73 (45:31)-Erfolg gegen den Favoriten.
"Das war ein toller Sieg für diese junge Mannschaft. Wir müssen nun sehen, was daraus wird. Aber die Leistungen heute und gestern waren schon großer Sport", sagte Dirk Bauermann.
19 Punkte von Jagla
Den Grundstein für den Erfolg gegen den 15-maligen Europameister legte die neu formierte deutsche Nationalmannschaft, der neben Superstar Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks) auch NBA-Profi Chris Kaman (Los Angeles Clippers) abgesagt hatte, mit einer sensationellen ersten Halbzeit. Erfolgreichste deutsche Korbjäger waren Jan-Hendrik Jagla (19 Punkte) und Heiko Schaffartzik (13). Beste Werfer bei den Russen waren Kelly McCarty und Anton Ponkraschow mit jeweils zwölf Zählern.
Bei einem weiteren Sieg im "Endspiel" der Vorrundengruppe B am Mittwoch (19.15 Uhr/live im DSF) gegen Lettland steht die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in der Runde der besten 12. Theoretisch wäre selbst bei einer Niederlage die Teilnahme an der Zwischenrunde in Bromberg möglich. "Ich erwarte gegen die Letten einen harten Straßenkampf", sagte Bauermann.
Bärenstarkes Auftaktviertel
Vor 2800 Zuschauern in der alten Olivia-Halle knüpften die deutschen "Riesen" sofort an die konzentrierte Leistung gegen die Franzosen an. Zwei Blocks der Routiniers Patrick Femerling und Jagla untermauerten die aggressive Verteidigung der Deutschen, die im ersten Viertel keinen erfolgreichen Zwei-Punkte-Wurf der Russen zuließen. Ein 12:0-Lauf und ein Dreier aus großer Distanz vom Braunschweiger Schaffartzik zur Schlusssirene beendete ein bärenstarkes Auftaktviertel (26:12).
Im zweiten Abschnitt vergrößerte das DBB-Team, bei dem der leicht angeschlagene Konrad Wysocki (Wade) bis auf seinen Einsatz in den letzten Minuten nur auf der Bank saß, sogar den Vorsprung: Erst stopfte Tim Ohlbrecht einen spektakulären Alley-Oop-Pass von Spielmacher Steffen Hamann in den Korb, ehe Hamann selbst per Drei-Punkt-Spiel zur 44:25-Führung (18.) erhöhte. Die nur mit drei Spielern vom Titelgewinn 2007 angetretenen Russen wirkten zur Halbzeit sichtlich geschockt.
Russland kämpft sich ran
Nach der Pause leisteten sich die "Bauermänner" allerdings einige Ballverluste. Russland, das unter anderem auf NBA-Star Andrej Kirilenko (Utah Jazz) sowie Spielmacher J.R. Holden (ZSKA Moskau) verzichten musste, nutzte dies aus und kam bis auf fünf Punkte (55:50/29.) heran.
Im Schlussabschnitt bewahrten die unerfahrenen deutschen Youngster, in der fünf Spieler 21 Jahre oder jünger sind, im Gegensatz zum Frankreich-Spiel die Nerven, auch wenn individuelle Fehler die Russen immer wieder heranbrachten. Angeführt vom Oldie Sven Schultze und dem gut aufgelegten Jagla, die in der Schlussphase wie auch Hamann, Ohlbrecht und Sven Schultze nach ihren jeweils fünften Fouls vom Feld mussten, ließen sie sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Doch die Mannschaft steckte die personellen Ausfälle in der Endphase gut weg. Schaffartzik zum 71:67 und Robin Benzing zum 74: 69 sorgten letztlich mit ihren Dreiern für die Entscheidung.
Basketball-Europameisterschaft
Gruppe A, in Posen
Montag, 7. September
Mazedonien - Griechenland 54:86 (28:52)
Kroatien - Israel 86:79 (42:37)
Dienstag, 8. September
Israel - Mazedonien 79:82 (39:40)
Griechenland - Kroatien 76:68 (52:31)
Mittwoch, 9. September
Mazedonien - Kroatien 16.30 Uhr
Israel - Griechenland 19.15 Uhr
1. Griechenland | 2 | 162:122 | 4 |
2. Kroatien | 2 | 154:155 | 3 |
3. Mazedonien | 2 | 136:165 | 3 |
4. Israel | 2 | 158:168 | 2 |
Gruppe B, in Danzig
Montag, 7. September
Russland - Lettland 81:68 (39:36)
Frankreich - Deutschland 70:65 (33:37)
Dienstag, 8. September
Deutschland - Russland 76:73 (45:31)
Lettland - Frankreich 51:60 (21:16)
Mittwoch, 9. September
Russland - Frankreich 16.30 Uhr
Deutschland - Lettland 19.15 Uhr
1. Frankreich | 2 | 130:116 | 4 |
2. Russland | 2 | 154:144 | 3 |
3. Deutschland | 2 | 141:143 | 3 |
4. Lettland | 2 | 119:141 | 2 |
Gruppe C, in Warschau
Montag, 7. September
Großbritannien - Slowenien 59:72 (35:37)
Serbien - Spanien 66:57 (38:23)
Dienstag, 8. September
Slowenien - Serbien 80:69 (39:29)
Spanien - Großbritannien 84:76 (44:35)
Mittwoch, 9. September
Spanien - Slowenien 18.15 Uhr
Großbritannien - Serbien 21.15 Uhr
1. Slowenien | 2 | 152:128 | 4 |
2. Spanien | 2 | 141:142 | 3 |
3. Serbien | 2 | 135:137 | 3 |
4. Großbritannien | 2 | 135:156 | 2 |
Gruppe D, in Breslau
Montag, 7. September
Polen - Bulgarien 90:78 (52:37)
Türkei - Litauen 84:76 (39:39)
Dienstag, 8. September
Litauen - Polen 75:86 (32:42)
Bulgarien - Türkei 66:94 (28:53)
Mittwoch, 9. September
Polen - Türkei 18.15 Uhr
Litauen - Bulgarien 21.15 Uhr
1. Türkei | 2 | 178:142 | 4 |
2. Polen | 2 | 176:153 | 4 |
3. Litauen | 2 | 151:170 | 2 |
4. Bulgarien | 2 | 144:184 | 2 |
Quelle: ntv.de, Benjamin Siebert, sid