Gebeutelt ins WM-Schlüsselspiel DEB-Team hofft auf Knackpunkt-Déjà-vu
10.05.2017, 15:42 Uhr
Das DEB-Team muss gegen die Slowakei an die Leistung aus dem letzten Dritttel des Russland-Spiels anknüpfen.
(Foto: imago/Xinhua)
- Elf Spieler, die in der laufenden Saison NHL-Einsätze absolviert haben, wären für die Slowakei zum Turnierstart verfügbar gewesen.
- Aber weder Zdeno Chara (Boston Bruins) oder Marian Hossa (Chicago Blackhawks), noch jüngere Stars wie Tomas Tatar (Detroit Red Wings) oder Richard Panik (ebenfalls Chicago) gaben ihre Zusage.
- Vorbei sind die Zeiten um die Jahrtausendwende, als 2002 die Mannschaft um Miroslav Satan oder Peter Bondra sensationell Gold gewann.
- Die letzte WM in Deutschland war mit Rang zwölf eine Katastrophe, Silber im Jahr 2012 eine seltene Ausnahme.
Nach den Partien gegen die Top-Nationen wird der Druck für Deutschlands Eishockey-Team bei der Heim-WM größer. Am Abend wartet ein Schlüsselspiel gegen die Slowakei (20.15 Uhr/Sport1) auf die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm.
DER GEGNER: Die erfolgreichste Zeit der Slowakei liegt bereits etwas zurück. 2002 wurde Deutschlands nächster Vorrundengegner Weltmeister, zuletzt verpassten die Slowaken allerdings drei Mal das Viertelfinale. "Es ist ein Spiel auf Augenhöhe", sagte Eishockey-Bundestrainer Sturm.
DIE AUSGANGSLAGE: Deutschland sollte das Spiel gewinnen, sonst wird es mit dem erhofften Viertelfinale eng. Nach zwei Niederlagen gegen die Top-Nationen Schweden (2:7) und Russland (3:6) muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nun Punkte sammeln - trotz des 2:1 zum WM-Auftakt gegen die USA. Denn das US-Team holte sich die verlorenen Zähler beim 4:3 gegen Schweden wieder.
DIE ERINNERUNG: Vor einem Jahr brachte ein furioser Sieg gegen die Slowakei bei der WM in Russland die Wende zum Guten. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt lag Deutschland 0:1 zurück, gewann aber mit 5:1. Ein Schlüssel auf dem Weg ins erste WM-Viertelfinale seit fünf Jahren. "Im letzten Jahr war das Slowakei-Spiel der Knackpunkt", erinnerte sich Bundestrainer Sturm. "Danach lief es auch bei uns."
DIE STATISTIK: Von neun WM-Duellen hat die DEB-Auswahl fünf gewonnen und vier verloren. In der Torbilanz steht es 21:22. Die bisher letzte WM-Partie gewann Deutschland 2016 in St. Petersburg 5:1.
DAS PERSONAL: Die zwei bislang besten Stürmer fallen aus. NHL-Torjäger Tobias Rieder verletzte sich so schwer am Fuß, dass er die WM nur noch als Zuschauer verfolgen kann. Patrick Hager ist nach seiner Matchstrafe aus dem Spiel gegen Russland gesperrt. Sturm hat darauf reagiert und Angreifer David Wolf von den Adler Mannheim nachträglich gemeldet. Er ist ab sofort einsatzbereit. Damit könnte der Bundestrainer nur noch einen Feldspieler aus der NHL nachnominieren. "Einen Platz lassen wir noch offen. Aber die Spiele jetzt sind zu wichtig, um zu spekulieren", sagte Sturm. Außerdem hat Kapitän Christian Ehrhoff seinen ersten Einsatz gegen die Russen gut überstanden und kann wieder auflaufen.
DAS SAGT DER BUNDESTRAINER: Sturm forderte eine Steigerung: "Jeder weiß, dass wir noch nicht unser bestes Spiel abgerufen haben", sagte der Coach. "Wir haben gegen die Amis gewonnen, durch guten Kampfgeist und einen sehr guten Torwart. Aber wir können es besser. Das wissen wir selber. Das müssen wir versuchen, direkt umzusetzen."
DIE AUSSICHTEN: Am Donnerstag ist das deutsche Team spielfrei. Danach geht es gegen Nationen, gegen die Deutschland gewinnen muss: Dänemark am Freitag, Aufsteiger Italien am Samstag und Lettland im letzten Vorrundenspiel am 16. Mai.
Quelle: ntv.de, tno/dpa