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Söderholm folgt wohl in München DEL-Rekordtrainer Jackson beendet Karriere

Don Jackson ist neunmaliger deutscher Meister.

Don Jackson ist neunmaliger deutscher Meister.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Neunmal feiert Don Jackson eine deutsche Meisterschaft, nun geht er in Rente. Bei Red Bull München verabschiedet er sich mit dem letzten Titel. Sein Abgang löst ein kleines Trainer-Beben aus, größter Favorit auf die Nachfolge ist Ex-Bundestrainer Toni Söderholm.

Zum Abschied flossen Tränen. Als Don Jackson die eingespielten Szenen von der Meisterschaft mit Red Bull München vom vergangenen Sonntag über einen bereitgestellten Bildschirm flimmern sah, bekam er prompt feuchte Augen und schluckte schwer. Dass der 66 Jahre alte Amerikaner seinem neunten Titel als Chefcoach in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) keinen weiteren hinzufügen wird, war klar, im Moment der Verkündung aber übermannten ihn die Emotionen.

"Es war an der Zeit. Ich lebe im letzten Drittel meines Lebens, ich werde mir jetzt die Zeit nehmen, mehr für meine Familie und meine Enkel da zu sein", sagte Jackson, der als Rekordmeister ein schweres Erbe hinterlässt: Antreten wird es der ehemalige Bundestrainer Toni Söderholm, auch wenn dessen Verpflichtung am heutigen Freitag nicht offiziell bestätigt wurde. "Heute ist der Tag, um Don Jackson zu würdigen", betonte Red Bulls Eishockey-Chef Christian Winkler.

Neunmal deutscher Meister

Und zu würdigen gab es eine ganze Menge. Jackson, als Verteidiger an der Seite von Wayne Gretzky 1985 und 1986 Stanley-Cup-Champion mit den Edmonton Oilers, war während des Lockouts der National Hockey League (NHL) 2004/2005 zur Eishockey-Sparte des Brausekonzerns gestoßen - "ich weiß nicht, woher sie meine Nummer hatten", sagte er mit einem Schmunzeln. Seitdem hat er das deutsche Eishockey in einem bemerkenswerten Maße geprägt.

Neunmal führte Jackson eine Mannschaft als Cheftrainer zur deutschen Meisterschaft: nach zwei titellosen Jahren bei der Düsseldorfer EG erst die Eisbären Berlin (2008, 2009, 2011 bis 2013), dann die Münchner (2016 bis 2018, 2023). Seine Rolle spielte er auch am Tag des Abschieds herunter. "Ich hatte immer das Glück, für Organisationen zu arbeiten, die gute Spieler geholt haben", sagte er, bei seinem Erfolg hätten "viele Leute mitgeholfen".

Söderholm war eins Spieler unter Jackson

Bei der Aufzählung seiner "Helfer" erwähnte Jackson auch als einziger den Namen Toni Söderholm. Der Finne, in seinem letzten Jahr als Aktiver 2016 Meister unter Jackson, danach Cheftrainer des Kooperationspartners SC Riessersee, von 2019 bis zu seinem Ausstieg im November Bundestrainer und nach einem fünfmonatigen Intermezzo beim SC Bern zu haben, ist ein natürlicher Nachfolger. "Es sind noch einige Dinge zu klären", sagte Winkler, "wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir das auch tun."

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Winkler, ebenfalls mit feuchten Augen und zittriger Stimme, machte allerdings deutlich, dass Jackson nicht so ganz geht - er wird dem Konzern als Berater aller Trainer sowie als Vermittler des gemeinsamen Spielstils weiter zur Verfügung stehen, sprich: Der bisherige Trainer wird ein Auge auf den neuen haben. Es sei von Anfang an klar gewesen, betonte Winkler, dass Jackson eingebunden bleiben soll. "Was er für uns getan hat, ist unglaublich. Der Trainer ist Weltklasse, der Mensch ist noch besser."

Der Mensch Jackson wird nun erst mal heimfliegen nach Wichita im US-Bundesstaat Kansas. Sein erstes Vorhaben: "Mit den Enkeln in den Park gehen ... nachdem ich meine Frau geküsst habe."

Quelle: ntv.de, ara/sid

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