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Halsschutz wird Pflicht DEL reagiert mit neuer Regel auf Horror-Unfall

Die DEL-Klubs trauerten um Adam Johnson.

Die DEL-Klubs trauerten um Adam Johnson.

(Foto: picture alliance / kolbert-press)

Bei einem Eishockeyspiel kommt es zu einem schrecklichen Unfall, der tödlich endet. Ein Horror-Szenario, das sich nicht wiederholen soll. Die Deutsche Eishockey-Liga sorgt für entsprechende Konsequenzen.

Der Tod des Eishockey-Profis Adam Johnson sorgte für große Betroffenheit, nun hat der schreckliche Unfall des US-Amerikaners in einem Spiel der obersten englischen Liga auch Konsequenzen für die Profis in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Möglichst ab dem 1. Januar, spätestens ab dem 1. Februar 2024 müssen die Spieler der DEL-Klubs einen Halsschutz tragen. Johnson war Ende Oktober bei einem Spieler seiner Nottingham Panthers durch die Kufen des Schuhs eines Gegenspielers der Hals aufgeschlitzt worden. Der 29-Jährige kollabierte nach einem starken Blutverlust noch auf dem Eis, wenig später verstarb der ehemalige Spieler der Augsburg Panthers im Krankenhaus.

"Es ist ein trauriger Anlass, aber die Diskussion hat ein gutes Resultat ergeben. Wir tun, was möglich ist und hoffen, dass der ein oder andere Unfall dadurch in Zukunft verhindert wird", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke der ARD. Die Entscheidung, dass künftig alle Spieler mit einem Halsschutz aufs Eis müssen, sei am Montag bei einer DEL-Sitzung gefallen, bei der auch Spielervertreter teilgenommen hätten. "Bild" berichtet von einer einstimmigen Einigung der Sportdirektoren der 14 DEL-Klubs. Bislang war ein Halsschutz in Deutschland nur im Nachwuchsbereich obligatorisch.

Wann die neue Regel tatsächlich in Kraft tritt, hänge von den Liefermöglichkeiten des Schutzes ab, der aus schnittresistentem Spezialstoff besteht, berichtet sportschau.de. Auch in England, wo Johnson ums Leben kam, wird der Hals- und Nackenschutz ab 2024 zur Pflicht.

Die Adler Mannheim waren bereits am vergangenen Freitag zu ihrem Spiel in Düsseldorf mit Halsschutz angetreten. Nationalmannschafts-Kapitän Moritz Müller sei "zunächst skeptisch gegenüber der Halskrause" gewesen und habe gewollt, "dass jeder Spieler für sich entscheiden kann. Mittlerweile bin ich aber Befürworter, weil sie den Spieler schützt und das Spiel an sich nicht verändert", sagte der Profi der Kölner Haie dem Portal watson.de.

"... wenn ich an meine Kinder denke"

In der nordamerikanischen NHL, der größten Eishockey-Liga der Welt, befindet sich eine mögliche neue Regel noch in der Abstimmung. "Ob es etwas ist, das direkt vorgeschrieben wird oder schrittweise eingeführt wird, darüber werden wir mit der Spielergewerkschaft sprechen", sagte NHL-Commissioner Gary Bettmann. Ohne die Zustimmung der NHLPA werde es aber keine Änderung an der Ausrüstung geben, erklärte der 71-Jährige. "Wir werden alles in Betracht ziehen", sagte der Direktor der Spielergewerkschaft NHLPA, Marty Walsh.

Andere hatten für sich bereits wenige Tage nach dem schrecklichen Unfall Johnsons Fakten geschaffen. "Es hat mich ziemlich hart getroffen, wenn ich an meine Kinder denke", sagte der US-Amerikaner TJ Oshie bei "The Athletic". "Sie könnten ohne einen Vater aufwachsen. Es ist einfach so traurig und lässt mich zweimal darüber nachdenken, wie ich mich und meinen Hals da draußen schützen kann. Ob es nun cool aussieht oder nicht." Der Stürmer der Washington Capitals war bereits am vergangenen Donnerstag als erster NHL-Profi im Spiel gegen die New York Islanders mit einem Halsschutz aufgelaufen.

Quelle: ntv.de, ter

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