Fußball DFB-Auswahl-Teams und ihre Trainer
28.01.2000, 14:31 UhrDie ersten 100 Jahre hat der Deutsche Fußball-Bund überstanden. Ein Jahrhundert, in dem der deutsche Fußball große Erfolge feiern konnte, aber auch Niederlagen einstecken musste. Heute genießt der DFB ein weltweit hohes Ansehen im Fußball.
Aus dieser Zeit sind einige Spieler- und Trainerpersönlichkeiten hervorgegangen, durch die Deutschland zu Ruhm und Ehre gelangte. Vor allem die Fußball-Nationalmannschaft zeichnete sich in den zurückliegenden Jahrzenten als erfolgreicher Botschafter des deutschen Fußballs aus.
Die Geschichte der DFB-Auswahl nach 1945
Jede DFB-Auswahl entwickelte ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter. Dafür waren Spieler-Persönlichkeiten verantwortlich, aber auch deren Trainer. Bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Fußballs stehen somit symbolisch für eine bestimmte Ära der jeweiligen DFB-Nationalmannschaft. Bei den Trainern machte Reichstrainer Otto Nerz 1927 den Anfang, der allerdings nach seinem frühen Aus bei den Olympischen Spielen 1936 geschasst wurde. Die großen Siege der DFB-Nationalmannschaften stellten sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein.
Zu den größten Erfolgen des deutschen Fußballs zählt zweifelsohne der Triumph bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahre 1954. Wie kein anderes Ereignis zuvor leitete dieser Erfolg den Aufstieg des deutschen Fußballs ein. Das so genannte "Wunder von Bern" machte Spieler und den Trainer Sepp Herberger zu Legenden. Der 3:2-Finalerfolg über den haushohen Favoriten Ungarn bedeutete zu der damaligen Zeit mehr als nur einen sportlichen Sieg. Die Bevölkerung im Nachkriegs-Deutschland erfuhr durch ihn ein neues Selbstwertgefühl. Die Rückkehr des Weltmeister-Teams in die Heimat wurde frenetisch bejubelt.
Als Vater des Sieges galt Bundestrainer Herberger. Seine natürliche und bescheidene Art machte ihn überall beliebt. 1936 übernahm er das Amt von Reichtstrainer Nerz und behielt es 28 Jahre lang. Kein Bundestrainer nach ihm war derart lange im Amt. Von ihm stammen die noch heute gerne zitierten Fußballer-Weisheiten wie "Der Ball ist rund", "Ein Spiel dauert 90 Minuten" oder "Vor dem Spiel ist nach dem Spiel ".
Sein Nachfolger als Bundestrainer wurde Helmut Schön. Der "Mann mit der Mütze" konnte an die sportlichen Erfolge Herbergers anknüpfen und sie sogar übertreffen. Dem Vize-Weltmeister-Titel von 1966 folgte ein dritter Platz bei der WM 70. Sein größter Erfolg war der WM-Sieg 74 in München. Zuvor kam es im Gruppenspiel zum ersten und einzigen Zusammentreffen mit der DDR-Nationalmannschaft. Die DDR siegte durch einen Treffer von Jürgen Sparwasser mit 1:0 gegen den haushohen Favoriten.
1972 führte Schön die deutsche Nationalmannschaft bereits zum ersten Europameister-Titel. Unter seiner Leitung spielte die vielleicht stärkste deutsche Mannschaft aller Zeiten. Die Achse Beckenbauer-Netzer-Müller zelebrierte einen begeisternden Fußball. Schöns Tätigkeit endete jedoch mit einer bitteren Niederlage: Bei der WM 78 in Argentinien schied die DFB-Elf mit einem 2:3 gegen den Erzrivalen Österreich aus.
Doch der Erfolg sollte wiederkommen. Jupp Derwall wurde als Nachfolger Schöns 1980 mit der Nationalmannschaft Europameister. Bei der WM 82 wurde das Team Zweiter. Allerdings war die Art und Weise, wie man sich den Weg ins Endspiel ebnete, nicht überzeugend. Gegen Algerien verlor die Elf 1:2 im Gruppenspiel. Erst der skandalöse "Nichtangriffs-Pakt" mit Österreich (0:0) verhalf Deutschland in die nächste Runde.
Neuer Glanz kam erst Jahre später unter Teamchef Franz Beckenbauer auf. Schon als aktiver Spieler Weltmeister geworden, krönte er seine Trainerlaufbahn mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Aber auch beim "Kaiser " lief nicht immer alles rund. Die bittere 1:2-Niederlage im Halbfinale der EM 88 in Deutschland schmerzte die ganze Fußball-Nation.
Ein ehemaliger Spieler unter Schön, Berti Vogts, trat die Nachfolge von Beckenbauer an. Einem frühen Ausscheiden bei der WM 94 folgte sein einziger großer Triumph 1996 mit dem Gewinn der Europameisterschaften in England. Das wiederum frühe Aus bei den Weltmeisterschaften in Frankreich 1998 und der enorme Druch durch die Medien bewegten ihn letztlich zum Rücktritt.
Neuer Teamchef wurde Erich Ribbek, der seitdem das Zepter des Bundestrainers in der Hand hält. Auf Ribbeck folgten Völler und Klinsmann.
Quelle: ntv.de