Sport

Die Wut der Verlierer DFB und "Kaiser" sind schuld

Die Verlierer-Städte haben ihrer Enttäuschung nach der verlorenen Stadion-Wahl zur WM 2006 nicht verhehlt.

In Düsseldorf erreichte die Suche nach Sündenböcken schnell die politische Ebene, in Bremen und Mönchengladbach sahen die gescheiterten Macher im deutschen WM-Organisationskomitee um Franz Beckenbauer und Weltverband die Verantwortlichen für die Nichtberücksichtigung.

In Nordrhein-Westfalens fußballerisch drittklassiger Hauptstadt Düsseldorf, die als Spielort ausgerechnet gegen den ungeliebten Nachbarn Köln den Kürzeren gezogen hatte, war der Ärger groß.

„Der Deutsche Fußball-Bund hat sich mit unserem Stadion und unserem Pressezentrum beworben. Da gab es die anderen noch gar nicht", schimpfte Oberbürgermeister Joachim Erwin. SPD-Oppositionschef Günter Wurm sah in „süddeutschen Seilschaften und Trinkgemeinschaften" die Ursache für die doppelte Niederlage.

Die Landes-Opposition in NRW kritisierte den Ministerpräsidenten Wolfgang Clement: „Clement hat schlecht verhandelt und sich eine Packung abgeholt", sagte CDU-Generalsekretär Herbert Reul. Olympia 2012 heißt nun Düsseldorfs Hoffnung.

Besonders beleidigt waren offenbar die Bremer: „Leider wohnt der Kanzler in Hannover. Das ist die größte Schweinerei, die ich erlebt habe. Der DFB ist für mich tot", tobte Aufsichtsrats-Boss Dr. Franz Böhmert vom Erstligisten Werder Bremen.

Sportdirektor Christian Hochstätter sah Borussia Mönchengladbachs internationales Image nicht berücksichtigt: „In jedem anderen Land wären unsere Verdienste mehr gewürdigt worden", erklärte der Fußball-Fachmann vom Niederrhein.

Im Endspielort Berlin, der sich auch kleine Hoffnungen als Standort für das Medienzentrum gemacht hatte, erklärte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit: „Keiner kam am 'Kaiser' vorbei. Ich weiß nicht, ob der Bund intervenieren sollte. In keinem anderen Land wäre es denkbar, dass bei einer Fußball-WM das Hauptpressezentrum an der Hauptstadt vorbei geht." Beim DFB solle man nicht so tun, als ob es sich um einen fairen Wettbewerb gehandelt hätte.

Quelle: ntv.de

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