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"Es ist einfach nur grandios" DSV-Adler Freund fliegt zum WM-Titel

Weltmeister: Severin Freund.

Weltmeister: Severin Freund.

(Foto: imago/CTK Photo)

In Harrachov krönt sich DSV-Adler Severin Freund zum Skiflug-Weltmeister. Der Team-Olympiasieger profitiert von der windbedingten Absage des dritten und vierten Durchgangs, schwärmt aber dennoch: "Es ist ein sehr, sehr schöner Titel."

Nach einer stundenlangen Geduldsprobe durfte Severin Freund endlich jubeln. Der Team-Olympiasieger krönte sich am Samstag bei den Skiflug-Weltmeisterschaften in Harrachov ohne einen weiteren Sprung als fünfter deutscher Skispringer zum "König der Lüfte". Weil die Jury den dritten und vierten Durchgang wegen zu starken Windes absagte, triumphierte der Halbzeit-Spitzenreiter vor dem Norweger Anders Bardal und dem Slowenen Peter Prevc.

Freund mit seiner Trophäe.

Freund mit seiner Trophäe.

(Foto: REUTERS)

"Es ist einfach nur grandios, endlich ganz oben zu stehen. Mit dem Olympia-Gold ist dieser Titel das bisher Größte. Ich wollte es zunächst gar nicht glauben, als ich es von einem norwegischen Techniker erfahren habe", berichtete Freund nach der Siegerehrung. "Bei der Hymne ist das ein extrem emotionaler Moment. Da passiert viel in einem drin. Dafür arbeitet man all die Jahre", sagte der Champion.

"Es freut mich extrem für ihn"

Auch Bundestrainer Werner Schuster war aus dem Häuschen. "Es freut mich extrem für ihn. Bei Olympia hat er eine knappe Niederlage einstecken müssen. Er ist dann wieder aufgestanden und hat die Mannschaft zu Gold geführt. Dass er jetzt ganz oben stehen darf, ist etwas ganz Besonderes", sagte Schuster.

Freund rückte mit dem Erfolg in eine Reihe mit den bisherigen deutschen Skiflug-Weltmeistern Hans-Georg Aschenbach (1973), Klaus Ostwald (1983), Dieter Thoma (1990) und Sven Hannawald (2000, 2002). Für den 25 Jahre alten Bayern ist es die erste Einzelmedaille seiner Karriere bei einem Großereignis.

"Er ist einer der konstantesten Springer der vergangenen Jahre, als Vierter aber immer knapp an einer Medaille vorbeigesprungen. Für ihn ist das extrem wichtig. Er wird sich nie wieder rechtfertigen müssen", meinte Schuster.

Basis vergoldet

Den Grundstein zum Erfolg hatte Freund am Freitag gelegt, als er sich mit 203,5 und 191,5 Metern die Halbzeit-Führung sicherte. Sein Vorsprung auf Bardal betrug 11,1 Punkte. Das war letztlich Gold wert, weil das Wetter wie befürchtet nicht mitspielte. Zunächst wurde der Probedurchgang gestrichen, dann der Beginn des Wettbewerbes immer wieder verschoben.

"Es war schwierig, weil da natürlich insgeheim Gedanken kommen, ich bin ja schon auf dem Sonnenplatz. Wir mussten das Spiel mitspielen. Es ist eine riesige Befreiung, dass es so ausgegangen ist", erklärte Schuster.

Zu allem Überfluss schickte die Jury die Springer sogar noch einmal auf den Anlaufturm, ehe sie sich zur Absage durchrang. "Ich hätte es gerne auf der Schanze ausgemacht. Aber es war absolut nicht springbar. Ich habe am Freitag gezeigt, dass ich der Beste war", erklärte Freund "Deshalb ist es ein sehr, sehr schöner Titel."

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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