Sport

Schwimmen / Kurzbahn-EM DSV bleibt Nummer 1

Mit einem fulminanten Finale haben Deutschlands Schwimmer ihre Spitzenposition in Europa behalten. Ein Doppelschlag in Gold am Samstag und der abschließenden Titelgewinn durch Powerfrau Antje Buschschulte machten die Kurzbahn-Europameisterschaften in Helsinki für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) zu einem kollektiven Erfolgserlebnis. Sechs Gold-, sechs Silber- und drei Bronzemedaillen geben Mut und machen Lust auf Olympia.

Die zwischenzeitlichen Befürchtungen von DSV-Sportdirektor Örjan Madsen waren unnötig: "Wir haben bisher weniger Medaillen, als ich gedacht habe", ließ der Norweger vor dem Schlusstag wissen. Dann schlugen seine Stars zu: Janne Schäfer schwamm nach Einzel-Gold über 50 m Brust auf der doppelten Distanz zu Bronze. Antje Buschschulte geriet über 100 m Schmetterling mit drei deutschen Rekorden fast in einen Schwimm-Rausch und holte in der Superzeit von 56,94 Sekunden Gold. Im anschließenden Finale über 100 m Rücken feierten Helge Meeuw mit Silber und Thomas Rupprath mit Silber und Bronze erneut einen doppelten Medaillengewinn.

Die Magdeburgerin Buschschulte staunte über sich selbst: "Ich habe Schmetterling auf der kurzen Bahn nie ernst genommen." Jubelnd stieß die 27-Jährige die Arme in die Luft. Drei Starts, drei Rekorde und Gold -das kann ihr keiner mehr nehmen. Rupprath schwamm sich nach verlorenen Titeln über 50 m Rücken und 100 m Schmetterling endgültig frei. Der 29 Jahre alte Weltrekordler aus Hannover griff innerhalb von einer Stunde zu Bronze über 100 m Rücken und Silber im Schmetterling-Sprint über 50 m: "Die Batterie ist leer. Ich hatte nicht mehr drauf."

Helge Meeuw hatte gegenüber Arkadi Wjatschanin (Russland/51,11) zum zweiten Mal das Nachsehen. 5/100 Sekunden fehlten Meeuw zum zweiten Einzel-Coup. Doch mit Gold über 50 m Rücken, Staffel-Titel und -Weltrekord über 4 x 50 m Lagen sowie Silber im Rücken-Rennen über 200 m war Meeuw im DSV-Männerteam der Gewinner -und lachte über den knappen Rückstand: "Wjatschanin hat einfach längere Arme als ich."

Das starke Frauen-Quartett Janine Pietsch, Janne Schäfer, Antje Buschschulte und Daniela Samulski hatte vorgelegt: Als Solistin eroberte Weltmeisterin Pietsch in Finnlands Hauptstadt über 50 Meter Rücken auch Europas Krone. Und gemeinsam mit den drei anderen Schwimmerinnen holte sie in deutscher Rekordzeit von 1:47,55 Minuten erstmals seit 1998 wieder den Titel über 4 x 50 m Lagen -nur 11/100über der Weltbestmarke. "Weltrekord wäre schön gewesen", sagte Madsen.

Aktuell gibt Madsen dem deutschen Schwimmsport lediglich die Gesamtnote drei: "Wir haben ein unheimliches Verbesserungs-Potenzial." Der Norweger hieß die Erfolge der anderen Nationen regelrecht willkommen: "Es ist gut, dass die so stark sind. So werden wir noch einmal aufgerüttelt." Im März findet in Melbourne die WM statt. Madsen: "Wir dürfen uns nicht einlullen."

Den Glanzpunkt setzte Frankreichs Olympiasiegerin Laure Manaudou mit 3:56,09 Minuten und Weltrekord über 400 m Freistil. Schwedens Männer trumpften im letzten Wettbewerb mit Weltbestmarke von 1:24,89 Minuten über 4 x 50 m Freistil auf. Europarekorde schwammen Juri Prilukow (Russland) mit 14:16,13über 1500 m Freistil, die Französinnen Alena Popchanka mit 1:54,25über 200 m Freistil und Esther Baron in 2:04,08 - Antje Buschschulte war ihre Bestmarke über 200 m Rücken los.

Quelle: ntv.de

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