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Sommerpause endet am Nürburging DTM-Comeback im Glutofen

Nach sieben Wochen Rennpause lässt die DTM wieder die Reifen quietschen.

Nach sieben Wochen Rennpause lässt die DTM wieder die Reifen quietschen.

(Foto: dpa)

Bei Rekordtemperaturen startet die DTM am Nürburgring in ihre zweite Saisonhälfte. Alles jagt den großen Dominator Mercedes und den leicht enteilten Spitzenreiter Gary Paffett. Ungeachtet der finanziellen Schieflage der Rennstrecke soll es ein Spektakel werden - am Zuschauerinteresse wird es nicht scheitern.

Der Nürburgring wird zum prall gefüllten Glutofen: Das Comeback der DTM nach sieben Wochen Sommerpause wird im wahrsten Sinne des Wortes zu einer ganz heißen Anglegenheit. Für den sechsten Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr/ARD) sind Temperaturen deutlich über 30 Grad angesagt - extreme Bedingungen für die Piloten, die vor bestens besuchten Tribünen um die Podestplätze kämpfen. "Das Rennen am Nürburgring wird einen neuen Zuschauerrekord erreichen", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Die aktuelle DTM ist ein Publikumsmagnet." In der Tat: Um stattliche 35 Prozent zog der Kartenverkauf in der bisherigen Saison an, die Baisse des vergangenen Jahres scheint überwunden.

In der Eifel soll es nun ein weiteres Spektakel geben - ungeachtet der großen Probleme, welche die Besitzgesellschaft der Rennstrecke in der Sommerpause offenbarte. Im Juli bestimmte die Insolvenz der Nürburgring GmbH die Schlagzeilen, auch die Zukunft der DTM am Standort ist ungewiss. Der Vertrag läuft bis ins Jahr 2014.

Mercedes steht im Mittelpunkt

DTM-Gesamtwertung (5 v. 10 Läufe)
P.FahrerPkt.
1.Gary Paffett95.000
2.Jamie Green69.000
3.Bruno Spengler58.000
4.Martin Tomczyk54.000
5.Mattias Ekström47.000
6.Mike Rockenfeller39.000
7.Edoardo Mortara31.000
8.Christian Vietoris24.000
9.Augusto Farfus16.000
10.Timo Scheider16.000

Sportlich steht Mercedes im Mittelpunkt. "Nahezu perfekt" sei die erste Saisonhälfte verlaufen, sagt Gary Paffett, Champion von 2005: "Zwei Siege, zwei Podestplätze und ein vierter Platz nach einer Aufholjagd - so kann es gerne weiter gehen." Mit 96 Punkten steht der Brite an der Spitze, danach kommt eine Weile nichts - und dann ein weiterer Mercedes-Pilot. Landsmann Jamie Green (69 Punkte) macht die britische Dominanz im Zeichen des Sterns perfekt. Am Nürburgring wird die Jagd auf die Piloten von der Insel nun neu eröffnet, langweilig war es bislang nicht.

Sein komfortables Punktepolster verdankt Paffett vor allem seiner Konstanz, auf dem Siegerpodest herrschte durchaus eifriges Durcheinander. Vier verschiedene Sieger gab es in fünf Rennen, jeder Hersteller war mindestens einmal ganz oben auf dem Podest vertreten. Die Rechnung der DTM-Macher ging damit auf: Gleich nach seinem Wiedereinstieg nach 18-jähriger Pause ist Rückkehrer BMW konkurrenzfähig.

Titelverteidiger Tomczyk im Aufwind

Aus dem jahrelangen Duell zwischen Audi und Mercedes wird ein Dreikampf auf Augenhöhe. Auch deshalb gibt sich Haug noch zurückhaltend. Die Konkurrenten Audi und BMW hätten "die lange Pause zweifellos genutzt, um sich bestens zu positionieren." Besonders die BMW-Piloten Bruno Spengler (58 Punkte) und Martin Tomczyk (54) auf den Plätzen drei und vier liegen in Schlagdistanz, brauchen allerdings schnell Siege, um aufzuschließen.

DTM-Champion Tomczyk sah sich zuletzt im Aufwind. "Unsere Formkurve zeigt steil nach oben", sagt der 30 Jahre alte Bayer: "Zuletzt stand ich in Spielberg und auf dem Norisring zweimal als Zweiter auf dem Podium. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen." Mit einem Sieg könnte indes auch Audis aussichtsreichster Kandidat noch einmal in die Spitzengruppe vorstoßen: Vorjahressieger Mattias Ekström (47 Punkte) scharrt mit den Hufen. "Ich mag die Strecke", sagt der zweimalige Champion aus Schweden: "Es ist wichtig, beim ersten Rennen der zweiten Halbzeit ein gutes Ergebnis zu erzielen und gleich ein paar Punkte gutzumachen." Norbert Haug ist gewarnt. "Vor uns liegt eine sehr große Herausforderung", sagt der Mercedes-Chef: "Halbzeitmeister ist noch lange nicht Ganzzeitmeister."

Quelle: ntv.de, sid

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