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Nach Mercedes-Attacken DTM kritisiert "Opfer" Audi

Rammstöße, Boykott, Strafen: Nach dem Skandal von Barcelona geht in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) die Angst vor einem erneuten Hass-Duell zwischen Audi und Mercedes beim Saisonfinale am 14. Oktober in Hockenheim um. "So verhält man sich nicht, so macht man den Sport kaputt", sagte DTM-Boss Hans Werner Aufrecht.

In der DTM gibt es Befürchtungen, dass Audi aus Verärgerung der Serie ganz den Rücken kehren könnte. Das wäre das Ende der DTM, denn mit Mercedes als einzigem Hersteller dürfte es keine Zukunft geben. "Wir werden in Hockenheim in jedem Fall antreten, schließlich wollen wir den Titel gewinnen", sagte der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler. Und was ist im kommenden Jahr? Stadler: "Es ist unsere Absicht, auch 2008 in der DTM zu fahren."

"Das Maß war voll"

Was Aufrecht kritisierte, war kurioserweise nicht nur die überharte Fahrweise einiger Mercedes-Piloten, sondern in erster Linie die Konsequenz des Konkurrenten Audi. Der nahm 10 Runden vor Schluss alle verbliebenen Autos aus Protest aus dem Rennen. "Das darf doch wohl nicht wahr sein", habe er in diesem Moment nur gedacht, meinte der DTM-Chef, der so etwas in der mehr als 20-jährigen DTM-Geschichte noch nie erlebt hat.

Audi-Sportchef Wolfgang Ulrich rechtfertigte hingegen die Entscheidung und verwies auf die Mercedes-Attacken gegen seine Piloten: "Die haben einfach unsere beiden Spitzenfahrer rausgekegelt." Den Befehl zum Boykott in Barcelona hatte Ullrich von ganz oben erhalten.

"Nach dem dritten Abflug von einem unserer Fahrer war für mich das Maß voll, das hatte doch nichts mehr mit Fairness zu tun", sagte Stadler, nachdem er hilflos mit ansehen musste, "wie einer unserer Favoriten nach dem anderen von der Strecke segelte".

Mercedes-Duo bestraft

In der Tat: Mit fragwürdigen Manövern drängten der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (Finnland) und sein Teamkollege Daniel la Rosa (Hanau) kurz nacheinander die Audi-Favoriten Martin Tomczyk (Rosenheim) und Mattias Ekström (Schweden) von der Strecke. Dafür entschuldigte sich hinterher auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug, merkte aber an: "Das war absolut keine Absicht. Wir wollen fair gewinnen."

Die Sportkommissare in Barcelona sahen das anders. Häkkinen und la Rosa wurden als Strafe für ihre Rempler aus der Wertung genommen und mit Geldstrafen belegt. Im letzten DTM-Lauf auf dem Hockenheimring werden beide in der Startaufstellung zudem um zehn Plätze nach hinten versetzt.

Quelle: ntv.de

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