Sport

Vorletzter EM-Test Dänen zu stark für DHB-Team

Handball-Weltmeister Deutschland hat den ersten von zwei Härtetests fünf Tage vor Beginn der Europameisterschaft in Norwegen nicht bestanden. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand unterlag am Samstag in Aarhus Gastgeber Dänemark mit 26:30 (16:15).

Nach zwei deutlichen Siegen gegen EM-Teilnehmer Montenegro vor Wochenfrist war es die erste Niederlage des Jahres für die DHB-Auswahl. Allerdings nutzte Brand die Partie, um verschiedene Varianten zu testen und wechselte alle verfügbaren Spieler ein.

Nicht in Bestbesetzung

Zudem konnten die Deutschen nicht mit ihrer stärksten Formation antreten. Rechtsaußen Florian Kehrmann (Jochbeinprellung), Pascal Hens (Knieprellung) und Christian Zeitz (Schulterprobleme) fehlten. Torwart Johannes Bitter (HSV Hamburg) wurde geschont.

Das Tor hütete zunächst Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen), der sich vor den Länderspielen gegen Montenegro in der Vorwoche einen Sehnenriss in der rechten Hand zugezogen hatte. Gegen die Dänen brauchte er einige Zeit, bis er die gewohnte Sicherheit ausstrahlte. Carsten Lichtlein (TBV Lemgo) kam in der zweiten Hälfte zum Einsatz.

Stetes Auf und Ab

Nach einer Viertelstunde schienen den Gästen vor 4.500 Zuschauern in der NRGi-Arena die Felle davonzuschwimmen. Die Dänen bauten ihren zunächst knappen Vorsprung auf fünf Tore (11:6) aus. Doch danach ging dem dreimaligen EM-Dritten der Spielfaden verloren, weil zahlreiche Wechsel für einen Bruch vor allem im Angriff sorgten.

Die Deutschen nutzten die Schwächen aus und gingen mit 16:15 in die Pause. Doch im zweiten Durchgang marschierten die Gastgeber binnen zehn Minuten von einem 20:21-Rückstand auf 28:24 davon und ließen dem Weltmeister keine Siegchance.

"Angsttrainer" Wilbek

Seit Trainer Ulrik Wilbek das dänische Team führt, haben die Deutschen alle vier Vergleiche gegen den nördlichen Nachbarn verloren. "Wir wollen Europameister werden", sagte Linksaußen Lars Christiansen, der bei der SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga seit Jahren zu den Leistungsträgern zählt. Der WM-Dritte des vergangenen Jahres zählt bei der am nächsten Donnerstag beginnenden Europameisterschaft zum Favoritenkreis.

Für Bundestrainer Brand kam der Top-Rivale wenige Tage vor EM-Start am Donnerstag gerade recht. "In die Abwehr müssen wir mehr Stabilität reinbringen", hatte der 55-Jährige gefordert und sah, wie sein Team zeitweise stark unter Druck geriet. Im Angriff wussten Oleg Velyky und Andrej Klimovets zu gefallen, während Holger Glandorf nicht zu seinem in der Bundesliga demonstrierten Leistungsvermögen fand. Der 24 Jahre alte Nordhorner trauert um seinen Vater, der am 31. Dezember gestorben war.

Brand muss noch zwei Spieler aus dem vorläufigen EM- Kader aussortieren. Nach dem zweiten Test gegen Dänemark am Sonntag in Kiel soll die Entscheidung fallen. In der EM-Vorrunde treffen die Deutschen auf Mitfavorit Spanien, Weißrussland und Ungarn.

Quelle: ntv.de

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