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Schneechaos bremst Männer aus Dahlmeier kehrt in den Weltcup zurück

Laura Dahlmeier - Sprint-Olympiasiegerin 2018 - soll auch in Ruhpolding in dieser Disziplin einen Podestplatz sichern.

Laura Dahlmeier - Sprint-Olympiasiegerin 2018 - soll auch in Ruhpolding in dieser Disziplin einen Podestplatz sichern.

(Foto: imago/Sven Simon)

Beim Deutschen Skiverband ist die Freude über die Rückkehr von Top-Biathletin Laura Dahlmeier groß - der damit verbundene Druck aber auch. Die Männer werden derweil von den Ruhpoldinger Schneemassen ausgebremst.

Das Gewehr in der Hand, ein Lächeln im Gesicht: "Feintuning für Ruhpolding", schrieb Laura Dahlmeier unter ein Bild, das sie beim Training am tief verschneiten Schießstand zeigt. Die Biathlon-Königin lässt sich auch vom anhaltenden Schneechaos nicht bremsen, beim Heimweltcup kehrt die 25-Jährige nach einer erneuten Pause wegen eines Infekts ins Wettkampfgeschehen zurück - vorausgesetzt, die Rennen finden überhaupt wie geplant statt.

Der Ausnahmezustand in einigen Teilen Oberbayerns führte zunächst zu einer Absage des Männer-Sprints am Mittwoch in der Chiemgau Arena, in der sich meterhohe Schneeberge türmen. Die Durchführung eines Wettkampfes stehe "in absolutem Widerspruch zum anhaltenden Katastrophenfall", teilte das Landratsamt Traunstein mit. Der Sprint der Männer über 10 km soll nun am Donnerstag ab 11 Uhr nachgeholt werden. "Die IBU und die Organisatoren sind zuversichtlich, dass alle geplanten Wettkämpfe durchgeführt werden können", sagte Borat Nunar, Weltcup-Renndirektor der Internationalen Biathlon Union (IBU), am Dienstagmittag.

Die Frauen tragen ihr Sprintrennen ebenfalls am Donnerstag (ab 14.30 Uhr/ARD und Eurosport) aus. Für Freitag (Frauen) und Samstag (Männer) sind die Staffeln geplant. Die Massenstartrennen schließen die Veranstaltung am Sonntag ab. Angesichts der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen und der Schneemassen war schon die Eröffnungsfeier am Dienstagabend abgesagt worden. Anfahrtsstraßen sind wegen Lawinengefahr gesperrt.

"Ein gehöriges Wort vorne mitreden"

"Es ist natürlich verständlich, dass in Ruhpolding andere Dinge erst einmal wichtiger sind", sagte Benedikt Doll. Für ihn käme der Extra-Ruhetag aber nicht ungelegen: "Die drei Rennen von Oberhof stecken noch ganz schön in den Knochen und die Anreise über acht Stunden war auch nicht gerade entspannt."

Im Mittelpunkt am Donnerstag steht die Rückkehr von Dahlmeier: Und die Erwartungen vor dem Sprint über 7,5 km sind gleich wieder hoch. Er gehe davon aus, sagte Disziplintrainer Florian Steirer, "dass wir wieder ein gehöriges Wort vorne mitreden". Dass Dahlmeier trotz ihrer krankheitsbedingten Vorgeschichte in der Lage ist, sofort wieder Spitzenleistungen abzurufen, zeigte sie im Dezember bei ihrem Saison-Einstieg in Nove Mesto. Die siebenmalige Weltmeisterin hatte im Sprint auf Anhieb Platz zwei belegt und für die bisher einzige Podestplatzierung der deutschen Frauen in diesem Winter gesorgt. Zudem wurde sie Fünfte in der Verfolgung.

Dahlmeier im DSV unverzichtbar

Eine Erkältung über die Weihnachts-Feiertage hatte die Doppel-Olympiasiegerin jedoch erneut gestoppt. Auf einen Start in Oberhof verzichtete Dahlmeier deshalb. "Oberste Prämisse ist, dass man nichts riskiert", sagte DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach. Alles ist darauf ausgerichtet, Dahlmeier bis zur WM im März im schwedischen Östersund wieder voll in die Spur zu bringen, schließlich ist sie dort in Normalform das heißeste Eisen des DSV im Kampf um Medaillen.

Zumal die weiteren DSV-Biathletinnen die Lücke bisher nicht wie gewünscht füllen konnten. Ein sechster Platz von Franziska Preuß im Verfolger von Oberhof war das bislang beste Ergebnis. Denise Herrmann blieb hinter den Erwartungen, zeigte aber immerhin einen Aufwärtstrend. Vanessa Hinz fehlte in Oberhof erkältet und kehrt wie Dahlmeier in Ruhpolding zurück.

Bei den Männern ist Simon Schempp derzeit auf der Suche nach seiner Form. Nach Platz 70 im Sprint von Oberhof und einer schwachen Leistung in der Staffel fehlt der Massenstart-Weltmeister beim zweiten Heimweltcup des Winters. Es laufe "gar nichts zusammen", hatte Schempp in Oberhof gesagt, "so macht es keinen Sinn".

Quelle: ntv.de, Von Thomas Niklaus, sid

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