Biathtletinnen feiern Staffelsieg Dahlmeier triumphiert mit Meisterleistung
12.01.2017, 16:21 Uhr
(Foto: dpa)
Die deutschen Biathletinnen gewinnen beim Heim-Weltcup in Ruhpolding die Staffel und feiern damit ihren zweiten Saisonsieg. Angeführt von Laura Dahlmeier setzen sie sich vor Frankreich und Weltmeister Norwegen durch. Das könnte was werden bei der WM.
Dank einer Meisterleistung ihrer überragenden Schlussläuferin Laura Dahlmeier haben die deutschen Biathletinnen auch das zweite Staffelrennen des WM-Winters gewonnen. Beim Weltcup in Ruhpolding setzten sich Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt, Franziska Preuß und Dahlmeier vor Frankreich (sieben Nachlader/+3,5 Sekunden) und Norwegen (1/+4,5) durch. Sieggarantin war Dahlmeier, die schon auf der Zielgeraden mit den Fans feierte.
Die 23-Jährige war als Fünfte mit einem Rückstand von 11,4 Sekunden zur Spitze in das Rennen gegangen, nach ihrer ersten fehlerfreien Einlage aber bereits auf den zweiten Rang vorgelaufen. Noch vor dem letzten Schießen setzte sie sich an die Spitze, musste einmal nachladen - es reichte dennoch. "Es freut mich wahnsinnig, dass der Plan noch aufgegangen ist", sagte Dahlmeier in der ARD. Auf der Schlussrunde hatte sie sich an die Norwegerin Marte Olsbu herangearbeitet und dann am letzten Anstieg die entscheidende Attacke gesetzt. "Die Beine brannten. Aber wenn die Zuschauer so schreien, beflügelt das ungemein."
"Ich fange gar nicht zu rechnen an"
Dank der Unterstützung von 12.000 Fans in der Chiemgau Arena und des Selbstvertrauens durch den Sieg im ersten Team-Wettbewerb der Saison vor einem Monat in Pokljuka war das deutsche Quartett als Mitfavorit in das Rennen gegangen. Auch die Schonung von Franziska Hildebrand war verschmerzbar, schließlich stellte Preuß vom Papier her einen adäquaten Ersatz dar. Und die 22-Jährige, die zuletzt krankheitsbedingt auf den Weltcup im thüringischen Oberhof verzichtet hatte, lieferte ein ordentliches Comeback.
Mit ihren riskanten Schnellfeuereinlagen versuchte sie, die Konkurrenz unter Druck zu setzen - die zwei Fehlschüsse nahm sie dabei in Kauf mit dem Wissen, dass nach ihr noch die überragende Dahlmeier folgen sollte. Zuvor hatten Hinz und Hammerschmidt ihre positiven Eindrücke aus der Woche in Oberhof bestätigt. Als Startläuferin leistete sich Hinz nur im Stehendschießen einen Nachlader und übergab mit 22,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze an Hammerschmidt. Die benötigte zwar zwei Extrapatronen, führte ihr Team dank einer guten Laufleistung aber an die Spitze. "Die beiden Fehler waren wie ein Schlag ins Gesicht und nicht nötig. Aber letztlich hat es zum Glück noch geklappt", sagte Hammerschmidt.
Dahlmeier kann am Wochenende in den Chiemgauer Alpen das Gelbe Trikot der Gesamtweltcup-Führenden zurückerobern. Aktuell führt die tschechische Vorjahressiegerin Gabriela Koukalova vor dem Sprint am Samstag und dem Verfolgungsrennen am Sonntag mit 15 Punkten vor der zehnmaligen Weltcup-Siegerin. "Ich fange gar nicht zu rechnen an", sagte Dahlmeier, die in der Vorwoche in Oberhof freiwillig auf zwei Rennen verzichtet hatte.
Quelle: ntv.de