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Bayern will den Titel Das Imperium macht Ernst

Der beste Kader der Liga, aber auch der kommende Meister?

Der beste Kader der Liga, aber auch der kommende Meister?

(Foto: imago sportfotodienst)

Die neue Saison in der Basketball-Bundesliga startet, und es gibt nur ein Thema: die Kampfansage des FC Bayern München. Die Liga profitiert von ihrem neuen Zugpferd, nur die Platzhirsche murren. Präsident Uli Hoeneß hat einen interessanten Plan mit einem Erzrivalen.

Im Basketball-Fieber: Hermann Gerland, Cristina Serra, Pep Guardiola, Uli Hoeneß, Bastian Schweinsteiger (von links).

Im Basketball-Fieber: Hermann Gerland, Cristina Serra, Pep Guardiola, Uli Hoeneß, Bastian Schweinsteiger (von links).

(Foto: imago sportfotodienst)

Wenn Uli Hoeneß etwas anpackt, dann mit 100 Prozent. Das wussten die Platzhirsche der Basketball-Bundesliga (BBL), als der Präsident 2009 das Basketball-Projekt des FC Bayern München in Schwung brachte. Aber ob sie wirklich wussten, was ihnen bevorsteht? Nach zwei Jahren warmlaufen geht Bayern mit einem Verve in die neue Saison der BBL, der nur eins bedeuten kann: 2014 soll die Geburtsstunde des neuen Branchenprimus sein. „Das Finale ist unser Minimalziel“, sagt Uli Hoeneß.

Im Sommer hat der FCB den ohnehin schon starken Kader kräftig verstärkt, nach einer Leitidee, die sich bei den Fußballern bewährt hat: die besten Spieler der Konkurrenten tragen nun das Bayern-Emblem. Nationalmannschaftskapitän Heiko Schaffartzik, Supertalent Nihad Djedovic, Yassin Idbihi und Deon Thompson spielten vergangene Saison für Alba Berlin. Der zweimalige wertvollste Spieler der Saison (MVP) John Bryant kam aus Ulm, Lucca Staiger aus Ludwigsburg, Bryce Taylor aus dem Artland.

Kaum Zuschauer an den TV-Geräten

Sie haben ein Wörtchen mitzureden: Alba Berlin (vorne mit Leon Radosevic) und Brose Baskets Bamberg (Maik Zirbes).

Sie haben ein Wörtchen mitzureden: Alba Berlin (vorne mit Leon Radosevic) und Brose Baskets Bamberg (Maik Zirbes).

(Foto: imago sportfotodienst)

„Nicht besonders einfallsreich“ giftete der Manager von Pokalsieger und Ex-Serienmeister Alba Berlin, Marco Baldi, in Richtung München. Meister Bamberg, der seine besten Spieler Anton Gavel wohl im nächsten Sommer an Bayern verlieren wird, sah eine "aggressive" Transferpolitik (so Manager Wolfgang Heyder). Der Tenor der Stimmen: Die Bayern zahlen Preise, die es bisher so nicht gab im deutschen Basketball. Einer jedoch rieb sich jedoch die Hände: Jan Pommer, der Geschäftsführer der BBL: „Das führt dazu, dass alle eine Schippe drauflegen. Das freut niemanden mehr als mich."

Er sieht die Bayern vor allem als wichtigen Baustein in seinem Plan, die BBL bis 2020 zur besten europäischen Basketball-Liga zu machen. „Wenn mehr Geld in der Liga ist, kommen bessere Spieler und zeigen besseren Basketball.“ Blöd nur, wenn es keiner merkt – die Liga hat nach wie vor zu wenig Präsenz in den Medien, gerade im so wichtigen Fernsehgeschäft.

Im Durchschnitt schauen nur 170.000 Zuschauer die Spiele bei Sport1. Der Spartensender übertragt meist eine Partie pro Spieltag live. Bei der Basketball-Europameisterschaft blieben die Quoten zwar auch unter den Erwartungen, in der ARD schauten aber immerhin bis zu 800.000 Menschen zu - aber dann schied die Nationalmannschaft trotz des Sensationssieges gegen Frankreich in einer machbaren Gruppe aus. Werbung für den Sport waren die Spiele nicht. "Das war eine vertane Chance", meint BBL-Chef Jan Pommer.

"Handvoll" Teams im Kreis der Favoriten

Wer in der Liga am Ende die Nase vorn hat, darauf will sich Pommer nicht festlegen. Beim Champions Cup zwischen Pokalsieger Alba Berlin und Meister Brose Baskets Bamberg siegten die Hauptstädter knapp mit 79:78. Ein Erfolg für das Team, das bis auf Sven Schultze nur aus Neuzugängen besteht. Manager Marco Baldi sieht Alba aber deswegen nicht als Titelkandidat: „Es ist ein weiter Weg, bis dieses Team so stabil ist, dass es große Spiele gewinnt.“ Der Trainer der Brose Baskets, Chris Fleming, übte sich ebenfalls in Zurückhaltung: „Es ist Wahnsinn, jetzt schon über den Titel zu reden.“ BBL-Chef Pommer ist wichtig, dass der Wettbewerb groß ist. Er zählt auch Oldenburg und Ulm zum Favoritenkreis: „Ich sage das nicht nur, weil ich neutral sein muss: Wir haben eine Handvoll Mannschaften die Meister werden können und wollen, darum beneiden uns andere Ligen.“

Wenn es nach Uli Hoeneß geht, kommt der neue Serienmeister aus München. Aber er hat auch eine Idee, wie man der Langeweile vorbauen, und wenigstens für spanische Verhältnisse sorgen könnte: „Mir wäre am allerliebsten, wenn Borussia Dortmund eine Basketball-Abteilung aufbauen würde.“

Quelle: ntv.de

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