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Impfweigerung und Trade-Desaster Das ruinöse Chaos der Brooklyner Startruppe

Zwei selbstkritische Superstars: Kevin Durant (l.) und Kyrie Irving.

Zwei selbstkritische Superstars: Kevin Durant (l.) und Kyrie Irving.

(Foto: AP)

Impfgegner Kyrie Irving ist lange nur Zuschauer, Neuzugang Ben Simmons macht kein Spiel, und zum Abschluss gibt es gegen die Boston Celtics einen Sweep - den ersten für Superstar Kevin Durant. Die Brooklyn Nets haben eine NBA-Saison zum Vergessen hinter sich.

Kevin Durant gab sich viel Mühe, das schnelle Aus als Betriebsunfall zu werten. "Shit happens", sagte der NBA-Superstar knapp, dabei hatte Durant gerade zum ersten Mal in seiner Karriere eine Play-off-Serie mit 0:4 verloren. Die Brooklyn Nets kassierten den sogenannten Sweep gegen die Boston Celtics, sie wurden frei übersetzt, weggeputzt - das passende Ende einer Basketballsaison mit viel zu vielen Nebenschauplätzen.

"Fehlende Kontinuität" sei ein Hauptproblem gewesen, sagte Trainer Steve Nash, Durant habe eine "zu schwere Last" tragen müssen. Unter anderem war das so, weil den Nets Impfgegner Kyrie Irving wegen der fehlenden Spritze erst gar nicht und dann lediglich auswärts zur Verfügung stand. Spät, wohl zu spät, wurde der Superstar und siebenmalige Allstar zur Vollzeitkraft.

"Wollte nie, dass es nur um mich geht"

"Es gab einen Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, dass ich das Team im Stich lasse", sagte Irving nach dem entscheidenden 112:116 im vierten Achtelfinale gegen Boston ungewöhnlich selbstkritisch: "Wir haben versucht, jede Option zu nutzen, damit ich spielen kann, aber ich wollte nie, dass es nur um mich geht", so Irving. Die Angelegenheit sei sicher "manchmal eine Ablenkung" gewesen.

Dazu fehlte Durant wegen einer Knieverletzung für sechs Wochen, und dann war da ja auch noch die Saga um Ben Simmons. Der 25-Jährige kam im Februar von den Philadelphia 76ers, nachdem er dort reichlich Porzellan zerschlagen und Geldstrafen in Rekordhöhe (angeblich mehr als 10 Millionen Dollar) kassiert hatte. Im Zuge des Megadeals verließ kein Geringerer als James Harden die Nets, Neuzugang Simmons machte nach einem Bandscheibenvorfall kein Spiel für den neuen Klub.

"Kann eigentlich nur besser werden"

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"Er wird uns in der nächsten Saison guttun", sagte Irving über Simmons. Es gehe darum, das "Blatt zu wenden", man müsse Motivation aus dem glatten Scheitern gegen die Celtics ziehen. "Jeder im Klub weiß, was wir durchgemacht haben", sagte Durant: "Es gibt keine Zeit, Reue zu empfinden oder angepisst zu sein. Es geht darum, wie wir Lösungen finden können, um besser zu werden".

Headcoach Nash, einst Teamkollege von Basketballidol Dirk Nowitzki in Dallas, wünscht sich mehr Ruhe. "All die Dinge außerhalb des Platzes spielen eine Rolle bei dem, was auf dem Platz passiert. Es steht außer Frage, dass das Auswirkungen hat", sagte der Trainer. Brooklyn hatte sich als Siebter der Eastern Conference erst über das Play-in-Turnier für die Meisterrunde qualifiziert. Gegen Rekordchampion Boston um den deutschen Nationalspieler Daniel Theis war für die New Yorker nichts zu holen. Es kann eigentlich nur besser werden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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