"Unglaublich, sensationell" Del Potro schockt Wawrinka, Williams wankt
01.07.2016, 19:13 Uhr
Stan Wawrinka verlor nach gewonnenem ersten Satz den Durchblick gegen Juan Martin del Potro - und dann die Partie.
(Foto: AP)
Beim Rasen-Klassiker in Wimbledon stürzt der nächste Favorit: Stan Wawrinka, Nr. 5 der Welt, scheitert am Argentinier Juan Martin del Potro. Ganz viel Mühe hat die Nr. 1 der Damenwelt, Serena Williams. Aus deutscher Sicht gibt es Licht und Schatten.
Dem früheren US-Open-Champion Juan Martin del Potro ist bei seinem Grand-Slam-Comeback nach zweieinhalb Jahren Pause eine große Überraschung gelungen. Der 27-jährige Argentinier setzte sich in Wimbledon in der zweiten Runde gegen den Weltranglistenfünften Stan Wawrinka (Schweiz) 3:6, 6:3, 7:6 (7:2), 6:3 durch. Del Potro hatte wegen einer Verletzung am linken Handgelenk lange pausiert.
"Dieser Sieg fühlt sich unglaublich, sensationell an. Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet und bin überglücklich", sagte del Potro: "Das ist einer der emotionalsten Erfolge meines Lebens. Es ist meine zweite oder dritte Karriere. Ich genieße es und fühle mich so lebendig."
Zum letzten Mal war del Potro vor drei Jahren im All England Club angetreten und hatte damals das Halbfinale erreicht. Derzeit belegt der ehemalige Weltranglistenvierte Platz 165 im ATP-Ranking. Die Probleme am Handgelenk hat del Potro noch immer nicht komplett überwunden, er scheut häufig die beidhändige Rückhand und behilft sich mit dem einhändig gespielten Slice.
In Runde drei trifft del Potro entweder auf Lucas Pouille (Frankreich/Nr. 32) oder Donald Young (USA) - beides ebenfalls lösbare Aufgaben für den New-York-Champion von 2009.
Beck weiter, Becker raus
Ebenfalls in Runde drei steht die deutsche Fed-Cup-Spielerin Annika Beck. Nach einer gut dreistündigen Regenpause setzte sich die 22-Jährige gegen die Weißrussin Alexandra Sasnowitsch im Eiltempo mit 6:2, 6:1 durch. Die Bonnerin spielt damit als fünfte deutsche Tennis-Dame um den Achtelfinal-Einzug und darf sich nun auf ein Duell mit Serena Williams aus den USA freuen. Die Titelverteidigerin verhinderte ein frühes Aus gegen ihre Landsfrau Christina MacHale nur mit viel Mühe. In einer umkämpften Zweitrunden-Partie behauptete sich in 2:28 Stunden mit 6:7 (7:9), 6:2, 6:4.
Routinier Benjamin Becker ist dagegen ausgeschieden. Der 35 Jahre alte Tennisprofi musste sich dem Weltranglisten-Neunten Tomas Berdych mit 4:6, 1:6, 2:6 geschlagen geben. Der Tscheche trifft nun im Kampf um den Achtelfinal-Einzug bei dem Grand-Slam-Turnier in London auf den Hamburger Alexander Zverev oder Michail Juschni aus Russland.
Auch für Publikumsliebling Dustin Brown ist das Wimbledon-Turnier nach der zweiten Runde beendet. Der Niedersachse zog gegen den australischen Weltranglisten-18. Nick Kyrgios in fünf Sätzen mit 7:6 (7:3), 1:6, 6:2, 4:6, 4:6 den Kürzeren. Nach zwei langen Regenunterbrechungen musste sich der 31-Jährige nach insgesamt 2:06 Stunden geschlagen geben. Brown hatte im vergangenen Jahr in Wimbledon mit einem Zweitrunden-Sieg über den zweimaligen Champion Rafael Nadal für Furore gesorgt und war in diesem Jahr dank einer Wildcard direkt in das Hauptfeld gerückt.
Quelle: ntv.de, cwo/sid