Sport

Nordische Kombination Demong gewinnt Boykott-Wettkampf

Beim Kombinations-Weltcup in Liberec hat nach dem abschließenden 15-km-Langlauf der US-Amerikaner Bill Demong gewonnen. Gesamtweltcup-Spitzenreiter Felix Gottwald aus Österreich wurde hinter dem Teschechen Pawel Churavy Dritter. Der einzige Deutsche Thorsten Schmitt, Bruder des Skispringers Martin Schmitt, fiel nach seinem überraschenden Triumpf im Sprunglauf noch auf den fünften Rang zurück.

Am Vortag waren bis auf Thorsten Schmitt alle deutschen Athleten sowie das finnische Team nach dem ersten Durchgang im Springen unter Protest ausgestiegen. Grund waren irregulärer Windbedingungen.

Für den bisherigen Zweiten im Gesamt-Weltcup, Ronny Ackermann, war die Entscheidung keine einfache Sache. "Für mich war die Verzichts-Entscheidung nicht einfach, weil ich jetzt wahrscheinlich den Gesamtweltcup verloren habe. Aber wir mussten einfach ein Zeichen setzen, weil wieder einmal in dieser Saison ein Wettbewerb unter nicht annähernd fairen Bedingungen durchgezogen wurde", sagte Ackermann.

Bundestrainer Hermann Weinbuch formulierte einen offiziellen Protest, über den der Vorstand des Internationalen Skiverbandes FIS voraussichtlich aber erst im Frühjahr entscheiden wird.

FIS-Renndirektor Ulrich Wehling verteidigte die Entscheidung der Jury, das Springen durchzuziehen: "Der Wettkampf wird ganz normal gewertet."

Doppelsieg im Sprint

Tags zuvor hatten Ronny Ackermann und Georg Hettich einen Doppelsieg gefeiert. Nach einem Sprung von der Normalschanze und dem 7,5-km-Langlauf feierte der Oberhofer Ackermann im Sprintwettbewerb seinen fünften Saisonerfolg.

Während Sprunglaufsieger Hettich mit 9,5 Sekunden Rückstand sein bestes Weltcup-Resultat schaffte, wurde der Japaner Daito Takahashi mit 13,9 Sekunden Rückstand Dritter. Das starke deutsche Abschneiden komplettierten Matthias Menz (Steinbach-Hallenberg) und Marcel Höhlig (Oberhof) auf den Plätzen sechs und sieben.

"Jetzt sind wir für Salt Lake City gerüstet", stellte Bundestrainer Hermann Weinbuch zufrieden fest. "Mich freut es vor allem für Georg Hettich. Ich weiß, dass er mehr drauf hat, jetzt hat er es endlich mal rüber gebracht", sagte Weinbuch. Hettich seinerseits war nach dem Springen überraschend zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Führender in den 7,5-km-Langlauf gegangen.

Ackermann ist offenbar in der Loipe wieder oben auf. "Ronny ist im Laufen wieder ganz der Alte, das ist wichtig für Olympia", freute sich der Bundestrainer. "Zuletzt ging die Lauf-Form immer weiter nach unten, das hat mir fast schon Angst gemacht."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen