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Fehlpass 3,8 Sekunden vor Ende Der FC Bayern scheitert am Titel-Hattrick

Kein Durchkommen für Danilo Barthel, Kapitän des FC Bayern Basketball.

Kein Durchkommen für Danilo Barthel, Kapitän des FC Bayern Basketball.

(Foto: imago images/BBL-Foto)

Der Titelverteidiger und Gastgeber ist raus: Beim Finalturnier der Basketball-Bundesliga verabschiedet sich der FC Bayern sensationell schon im Viertelfinale. Die Riesen Ludwigsburg überzeugen im Rückspiel mit einer Leistungssteigerung, die Münchner dagegen enttäuschen besonders in der Schlussphase.

Die Basketballer des FC Bayern haben die erfolgreiche Titelverteidigung beim Meisterturnier der Bundesliga verpasst und sind erstmals seit 2012 schon im Playoff-Viertelfinale gescheitert. Die Münchner gewannen zwar das Rückspiel gegen die MHP Riesen Ludwigsburg mit 74:73 (45:36), schieden damit aber nach Addition der Ergebnisse aus. Das erste Duell hatte der Außenseiter mit 87:83 gewonnen. Vor den Augen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß reichten 16 Punkte von Nationalspieler Paul Zipser nicht zum Weiterkommen, bei Ludwigsburg trumpfte Marcos Knight mit 20 Zählern auf.

"Am Ende waren unsere Entscheidungen nicht gut genug", erklärte FCB-Coach Oliver Kostic im Interview bei Magentasport. Sein Team hatte mit dem letzten Wurf des Spiels die Chance, sich mit einem Dreier zumindest in die Verlängerung zu retten, Vladimir Lucic allerdings traf nur den Ring. Nach den Titeln 2018 und 2019 verpasste der FC Bayern damit den möglichen Hattrick.

"Wir haben das als Team geschafft", freute sich Ludwigsburgs Aufbauspieler Jaleen Smith: "Wir haben viele Spieler, die hungrig sind." Smith überzeugte mit 18 Punkten offensiv, ragte aber auch in der gewohnt aggressiven Verteidigung des Teams von Headcoach John Patrick heraus. Patrick lobte seine Mannschaft nach dem überraschenden Weiterkommen: "Am Ende haben wir die wichtigen Stops gemacht", nachdem Ludwigsburg in der Schlussphase mehrere Angriffe des FC Bayern abgewehrt hatte.

Ludwigsburg nutzt Münchens Schwächen

BBL-Finalturnier im Überblick

Die Viertelfinal-Partien

Freitag, 19. Juni
MHP Riesen Ludwigsburg - Bayern München 73:74 (36:45) Hinspiel: 87:83

Ratiopharm Ulm - Frankfurt Skyliners (20.30 Uhr) Hinspiel: 101:61

Samstag, 20. Juni
EWE Baskets Oldenburg - Brose Bamberg (16.30 Uhr) Hinspiel: 86:81

Alba Berlin - BG Göttingen (20.30 Uhr) Hinspiel: 93:68

"Heute ist gegen einen starken Gegner eine super Leistung zu sehen, die Spieler hauen sich voll rein", sagte Hoeneß noch in der Halbzeit bei Magentasport. "Ich habe das Gefühl, sie wollen das Halbfinale unbedingt erreichen." Doch es kam anders - die Münchner gaben einen zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Vorsprung aus der Hand. Nach dem ersten Korberfolg von Danilo Barthel applaudierte der stellvertretende Aufsichtsratschef auf der fast leeren Tribüne mit hochgerissenen Armen. Der Druck war greifbar, immer wieder brüllte Geschäftsführer Marko Pesic durch seine Maske lautstark Richtung Parkett. Ludwigsburg startete selbstbewusst, nutzte wie schon im Hinspiel immer wieder die Münchner Schwäche beim defensiven Rebound und erarbeitete sich zweite Chancen.

Doch die Bayern zeigten sich unbeeindruckt. Bei der 10:9-Führung durch einen Dreier von Vladimir Lucic sprangen Hoeneß und Pesic im Synchronjubel auf. Das Team von Trainer Oliver Kostic traf seinen Dreipunktewurf solide, lag nach dem ersten Viertel mit 23:18 vorne - dies hätte zum Weiterkommen gereicht. Ludwigsburg wirkte zunächst sichtbar angeschlagen, traf kaum aus der Distanz. Bayern-Nationalspieler Paul Zipser zeigte hingegen eine deutliche Steigerung, dunkte krachend über Thomas Wimbush II, musste aber mit Foulproblemen früh auf die Bank. Auf elf Punkte Vorsprung zogen die Münchner davon, nutzten die Schwächephase des Gegners aber nicht konsequent.

Angeführt vom quirligen und kampfstarken US-Guard Knight blieb Ludwigsburg aber dran und hielt die Partie offen. Auch nach der Halbzeitpause blieben die Münchner zwar dominant, konnten sich aber nicht entscheidend absetzen. Mit der Schlusssirene des dritten Viertels traf Riesen-Aufbauspieler Smith zum 52:56. Und plötzlich sah es wieder nach dem großen Einbruch der Münchner aus, Ludwigsburg ging sogar in Führung, doch Bayern schlug zuerst zurück. 3,8 Sekunden vor Schluss leisteten sich die Münchner jedoch den verhängnisvollen Ballverlust, den Ludwigsburg zum Weiterkommen nutzte.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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