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"Wow, das ist verrückt!" Der Neustart ist NFL-Legende Rodgers 35 Millionen wert

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Weit mehr als ein Jahrzehnt prägt Aaron Rogers die Green Bay Packers. Mit dem Team gewinnt er den Super Bowl und wird viermal MVP. Nun will er sich noch einmal neu erfinden. Und beeindruckt sein neues Team.

Aaron Rodgers ist einer der größten Spieler der Football-Geschichte: Viermal wird der Quarterback zum MVP gewählt, seine "Hail Mary"-Monsterwürfe quer übers Feld in den letzten Sekunden verloren geglaubter Partien sind seit vielen Jahren mit das Spektakulärste, was die NFL zu bieten hat. Nach seiner großen Ära mit dem Super-Bowl-Sieg 2011 und zehn Pro-Bowl-Nominierungen bei den Green Bay Packers führt der 39-Jährige am Abend (ab 21.15 Uhr live im Free-TV bei NITRO/ Kickoff 22 Uhr) die New York Jets zum Start der Preseason aufs Feld. Auf der anderen Seite: Bryce Young, das größte Versprechen seiner Quarterback-Generation. Die Carolina Panthers hatten ihn als Top-Pick im Draft gezogen.

Und Rodgers, der seit 18 Jahren (!) in der spektakulärsten Liga der Welt spielt, hatte einen ganz wichtigen Tipp für den 22-jährigen Newcomer parat: "Sei sanft zu dir selbst. Es ist eine lange Reise", sagte Rodgers laut eigener Aussage während der gemeinsamen Trainingswoche auf dem Rasen zu Young. "Es fühlt sich an, als ob jeder noch so kleine Fehlschlag und jedes noch so kleine Training das Ende der Welt bedeutet, wenn es nicht klappt. Das stimmt einfach nicht." Doch Sorgen mache er sich nicht um den Rookie mit dem Hochpräzisions-Arm und den schnellen Beinen: "Ich denke, er hat klaren Kopf auf seinen Schultern und er wird es gut machen."

Gewaltiger Gehaltsverzicht

Bei Young fallen Rodgers' Worte im Übrigen auf fruchtbaren Boden. "Wenn man über jemanden wie Aaron Rodgers spricht, der so lange so viel Erfolg hatte, werde ich auf jeden Fall für jeden Rat, den er gibt, empfänglich sein und ihm zuhören", berichtete der Rookie. Carolinas Spielmacher bezeichnete Rodgers' Einfluss auf seinen eigenen Stil zudem als "riesig". Doch Rodgers hat selbst noch große Ambitionen: Ende Juli hatten mehrere US-Medien übereinstimmend berichtet, dass Rodgers in New York einen neuen Vertrag unterschrieben hat - und damit in den kommenden zwei Jahren auf bis zu 35 Millionen Dollar verzichtet.

Demnach unterzeichnete der viermalige MVP einen angepassten Zweijahresvertrag mit einer Gesamtsumme in Höhe von 75 Millionen Dollar, die komplett garantiert ist. Sein bisheriger Vertrag hätte ihm im Optimalfall eine Garantiesumme von knapp 110 Millionen Dollar einbringen können. Wie in der NFL üblich, werden bei Transfers von Spielern auch die Verträge beibehalten und auf das neue Team übertragen. Der ursprüngliche Kontrakt von Rodgers hätte den Handlungsspielraum der Jets aufgrund der in der Liga geltenden Gehaltsobergrenze allerdings stark eingeschränkt. "Derzeit gibt es viele große Spieler auf dem Markt", erklärte Rodgers seinen Verzicht gegenüber CBS. "Ich wollte sichergehen, dass wir ihn bekommen können, wenn ein wertvoller Spieler zu haben ist. Ich bin sehr zufrieden mit dem Vertrag. Ich habe ein gutes Gefühl dabei."

Rodgers spielt "auf einem anderen Level"

Wieviel der Veteran selbst seinem neuen Team zu geben hat? Das werden die Preseason-Games erstmals andeuten. Sein Coach ist höchst optimistisch, dass Rodgers auch im Big Apple an die starken Statistiken anknüpfen kann, die er in seinen späten Jahren in Green Bay produziert hat: "Ich persönlich habe noch nie mit einem Quarterback dieser Art zusammengearbeitet", erklärte Robert Saleh kürzlich auf einer Pressekonferenz. "Und ich hatte schon gute Quarterbacks wie Russell Wilson, Jimmy Garoppolo oder Matt Schaub." Rodgers aber befinde sich auf einem "anderen Level". 2020 und 2021 wurde Rodgers letztmals zum MVP gekürt. Die Green Bay Packers verließ er als Rekordmann: Im Dezember 2021 warf er seinen 443 Touchdown-Pass und übertraf damit den großen Vorgänger Brett Favre.

Ursprünglich wollte Rodgers seine Karriere beenden, die Chance dafür habe 90 Prozent betragen, sagte er nach der vergangenen Saison. Er entschied sich anders - und will nochmal etwas Neues erleben. "Jetzt, mit 39, habe ich die Chance, mich neu zu erfinden und herauszufinden, wer ich in einem neuen Umfeld sein will." Bei seinem neuen Team hat der akribische Rodgers, der sich in Green Bay stets einen noch größeren Einfluss auf die Strategie der Franchise gewünscht hatte, schnell Spuren hinterlassen: "In der Umkleidekabine reden wir darüber: Es ist, als würde man Kobe [Bryant] oder Michael Jordan beim Football zuschauen", sagte Defensive Tackle Solomon Thomas. "Die Details, die er einbringt, wie er die Offensive befehligt, es ist verrückt, ihn spielen zu sehen." Center Connor McGovern berichtete ESPN von einer Lektion Rodgers im Training: "Ich habe noch nie einen Quarterback gesehen, der die Fußarbeit eines Offensive Lineman macht", sagte McGovern. "Er kennt sie bis ins Detail - nicht nur, was wir tun werden, sondern auch, wie unsere Technik aussehen sollte. Perfekte Schritte. Wow, das ist verrückt."

"Einer der interessantesten Männer der NFL"

Rodgers setzt die Standards hoch, die Ansprüche an sein Team sind gewaltig: "Die besten Spieler sind die intelligentesten Spieler", sagte Rodgers. "Jedes Mal, wenn wir auf dem Spielfeld sind, egal ob es sich um einen Probelauf an der Mittellinie oder um ein komplettes 11-gegen-11-Spiel handelt, sollten sie mit eingeschaltetem Verstand spielen." Die Jets will er nun erstmals seit 2010 wieder in die Playoffs führen, mit harter Hand. CBS kürte Rodgers zu "einem der interessantesten Männer in der NFL im Jahr 2023".

Deutsche Football-Fans können sich am Abend auf ein spektakuläres Generationen-Duell freuen: Rodgers gegen Young, Jets gegen Panthers. Die Partie sehen Sie ab 21.15 Uhr live im Free-TV bei NITRO (Kickoff 22 Uhr). Gleichzeitig mit der NFL-Premiere bei NITRO wird auch das neue Live-Studio eingeweiht. Hier wird über die kommende NFL-Saison das RTL-Expertenteam rund um die US-Profiliga berichten. Am Samstag On Air dabei sind Moderatorin Jana Wosnitza, Kommentator Jan Stecker, Experte Björn Werner sowie Community Host Alex "Kucze" von Kuczkowski.

Quelle: ntv.de, ter

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