Sport

Nervenstarke Debütantin Deutsche Biathletinnen holen WM-Gold

Erste WM-Staffel - erster Sieg: Laura Dahlmeier bringt als Schlussläuferin das Gold sicher ins Ziel.

Erste WM-Staffel - erster Sieg: Laura Dahlmeier bringt als Schlussläuferin das Gold sicher ins Ziel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ist das die ersehnte Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte? Erstmals gewinnen die Biathlon-Frauen der Nach-Neuner-Generation den WM-Titel. Und das eher überraschend. Damit ist die Scharte aus dem Vorjahr ausgewetzt. Nun wollen die Männer nachlegen.

Die deutschen Biathletinnen haben bei der Weltmeisterschaft im finnischen Kontiolahti überraschend Staffel-Gold gewonnen. Nach 4x6 Kilometern setzten sich Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld), Franziska Preuß (Haag), Vanessa Hinz (Schliersee) und Laura Dahlmeier (Partenkirchen) vor Frankreich (+1:00,3 Minuten) und Italien (1:06,1) durch. Es war der erste deutsche Staffel-Titel seit 2012.

Ein Jahr nach dem Staffel-Debakel der Olympischen Spiele von Sotschi, dem Tiefpunkt in der so erfolgreichen Geschichte deutscher Skijägerinnen, spielte das  DSV-Quartett förmlich mit der Konkurrenz und lief überlegen zum WM-Titel. 2013 in Nove Mesto war das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) erstmals seit 18 Jahren leer ausgegangen.

Erste Sieg nach goldener Generation

Franziska Hildebrand, Franziska Preuss, Vanessa Hinz und Laura Dahlmeier (vlnr) nach dem Triumph.

Franziska Hildebrand, Franziska Preuss, Vanessa Hinz und Laura Dahlmeier (vlnr) nach dem Triumph.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Sieg in Finnland ist zugleich der erste große Titel nach der goldenen Generation um Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner. In Kontiolahti war es bereits die dritte Medaille, nachdem Dahlmeier und Erik Lesser in der Verfolgung Silber und Gold gewonnen hatten.

Vor dem Start hatte es Diskussionen um die Position der ersten Läuferin gegeben. Die Entscheidung fiel auf Hildebrand, die mit 27 Jahren die Erfahrenste im Bunde ist. Nach zwei Fehlern im stehenden Anschlag übergab sie mit 12,5 Sekunden Rückstand zur Spitze auf Preuß - ein erster kleiner Rückschlag für das ambitionierte DSV-Quartett.

Die 21-Jährige, die nach einer Pleitenserie im vergangenen Jahr in Sotschi bittere Tränen vergossen hatte, schoss solide (3 Fehler) und verkürzte auf ihrer Schlussrunde als Dritte den Abstand zum Spitzenduo Italien und Tschechien auf 9,3 Sekunden. Preuß schickte Hinz ins Rennen, die Wackelkandidatin im deutschen Team.

Debütantin erweist sich als sicherer Bank

Doch die WM-Staffel-Debütantin überraschte das ganze Team: Sie schoss nur eine Fahrkarte und überzeugte auch in der Loipe. 30,4 Sekunden betrug der Vorsprung auf Top-Favorit Russland, und in der Wechselzone wartete Deutschlands Siegläuferin Dahlmeier. Die 21-Jährige strotzte nur so vor Selbstvertrauen nach ihrer Silbermedaille in der Verfolgung. Auf der Schlussrunde hatte Dahlmeier sogar die Zeit, Kräfte für den Massenstart am Sonntag zu sparen.

Am Samstag (16.30 Uhr) wollen die Männer um Verfolgungs-Weltmeister Erik Lesser ihr erstes Staffelgold seit elf Jahren gewinnen. "Wenn man sieht, wieviele Podestplätze wir in den letzten Jahren geholt haben, wird es langsam mal Zeit für uns. Irgendwann sind wir auch mal dran", sagte Lesser, der als Startläufer mit Daniel Böhm (Buntenbock), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Simon Schempp (Uhingen) in die Loipe geht. Zuletzt hatte ein DSV-Quartett 2004 in Oberhof den Titel gewonnen.

Quelle: ntv.de, jwu/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen