Zu viele Fehler für Olympia Deutsche Turnerinnen verspielen Chancen
24.10.2015, 01:11 Uhr
Elisabeth Seitz konnte mit ihrer Performance nicht zufrieden sein. Auch sie stürzte.
(Foto: dpa)
Bittere Enttäuschung zum WM Auftakt: Die deutschen Turnerinnen haben keine Chance mehr auf die direkte Olympia-Qualifikation. Nach dem ersten Tag des Vorkampfes rangiert die Riege nur auf Platz 7. Nach sechs Abstürzen wurde die Zielstellung klar verfehlt.
Sophie Scheder schüttelte den Kopf und fand kaum Worte, Pauline Tratz weinte in der Mixed-Zone: Nach insgesamt sechs Stürzen in der Stunde der Entscheidung haben die deutschen Turnerinnen schon nach dem ersten Tag der Weltmeisterschaften in Glasgow ihre Chance auf die direkten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro verspielt. "Jetzt sollen die Tränen fließen, die Welt ist aber nicht untergegangen", tröstete Cheftrainerin Ulla Koch ihre Mädels. "Wir wollten nach Rio, jetzt fahren wir eben schon drei Monate früher dahin", fand sie in der Stunde der Enttäuschung auch noch aufmunternde Worte. Die Teams auf den WM-Rängen 9 bis 16 bekommen im kommenden April noch eine zweite Chance in Rio.
Nach der Fehlerserie belegen die Deutschen in der Teamwertung bei Halbzeit des Vorkampfes mit 219,261 Punkten nur den siebten Rang und verfehlten ihre Ziel-Punktzahl gleich um fünf Zähler. Nur die besten acht Riegen im 24er Feld sind für die Olympischen Spiele direkt qualifiziert. Beendet wird die Qualifikation am Samstag mit weiteren sechs Durchgängen, in denen noch so starke Teams wie die USA und China an die Geräte gehen.
Deutsche Turnerinnen stürzen aus der Qualifikation
Der Auftakt misslang den Deutschen total, nachdem Sophie Scheder gleich zweimal und Leah Grießer vom "Zitterbalken" stürzten. "Ich ärgere mich über meine Leistung am meisten. Wir haben so viel geackert für diesen Moment - und dann das...", gestand Sophie Scheder mit feuchten Augen. Auch am Boden blieben beide Turnerinnen nicht fehlerfrei. Am Sprung steigerten sich alle vier Damen und brachten eine optimale Leistung, doch am Stufenbarren stürzten Elisabeth Seitz und Lisa Hill vom Gerät, so dass an die Olympia-Tickets nicht mehr zu denken war.
In Führung liegen vor dem zweiten Wettkampftag Russlands Turnerinnen, die sich mit 231,437 Punkten klar vor den folgenden Teams aus Großbritannien (227,162) und Italien (224,452) abgesetzt haben. Trösten können sich die Deutschen nur damit, dass Sophie Scheder (15,033/3.) am Stufenbarren und Pauline Schäfer (14,30/4.) ihre Chance auf das Erreichen der Gerätefinals wahrten. Pauline Schäfer turnte mit 55,799 Punkten als einzige Deutsche einen optimalen Mehrkampf und wird sicher das Finale erreichen. "Sie hat einen Super-Wettkampf geturnt. Ich drücke den Daumen, dass es für das Balken-Finale reicht", meinte Ulla Koch. Zittern um den Platz im Mehrkampf-Finale muss bis zum späten Samstagabend noch Elisabeth Seitz.
Quelle: ntv.de, spt/dpa