Siegemund trotzt ihrem Rücken Deutsche arbeiten am Tennis-Märchen
03.10.2020, 18:50 Uhr
Laura Siegemund kämpfte auch gegen ihren eigenen Körper.
(Foto: imago images/Paul Zimmer)
Besser hätte der Samstag bei den French Open aus deutscher Sicht nicht laufen können. Nach dem Überraschungserfolg von Daniel Altmaier ziehen Laura Siegemund sowie das Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies nach. Dabei kämpft Siegemund sogar mit heftigen Rückenproblemen.
Daniel Altmaier und Laura Siegemund folgten Alexander Zverev ins Achtelfinale, die Titelverteidiger Kevin Krawietz und Andreas Mies sind im Doppel sogar schon einen Schritt weiter: Die French Open werden allmählich zur deutschen Erfolgsgeschichte. Qualifikant Altmaier gewann gegen den Weltranglistenachten Matteo Berrettini (Italien) 6:2, 7:6 (7:5), 6:4, Siegemund setzte sich ihren Rückenproblemen zum Trotz mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:0 gegen Petra Martic (Kroatien/Nr. 13) durch.
Spannender machten es Kevin Krawietz und Andreas Mies im Doppel. Das an Nummer acht gesetzte Duo gewann gegen die Franzosen Benjamin Bonzi und Antoine Hoang nach der Abwehr von drei Matchbällen 6:4, 1:6, 7:6 (7:5) und trifft im Viertelfinale auf die Briten Jamie Murray/Neal Slupski. Altmaier spielt im Achtelfinale gegen Pablo Carreno Busta (Spanien), Siegemund gegen die Spanierin Paula Badosa Gilbert.
"Das ist erst der Anfang", sagte Altmaier bei Eurosport. "Er ist wirklich eine coole Socke", sagte TV-Expertin Barbara Rittner, die Altmaier nach dem Spiel eine Wildcard für das Turnier in Köln ab dem 11. Oktober versprach.
Siegemund führte nach einem Break im ersten Satz schnell mit 3:0. Allerdings waren ihre Rückenprobleme, die sie im Doppel mit Wera Swonarewa tags zuvor zur Aufgabe gezwungen hatten, auch im Match gegen Martic zunächst unübersehbar. Beim Stand von 5:6 im ersten Satz musste Siegemund die Physiotherapeutin auf den Platz kommen und sich minutenlang behandeln lassen.
Anschließend ließ sie sich vom verlorenen ersten Satz nicht entmutigen. Im zweiten Durchgang ließ Siegemund keine Zeichen von körperlicher Beeinträchtigung erkennen. Sie brachte ihre Aufschlagspiele souverän durch, holte sich das Break zum 3:2 und schaffte nach einem erneuten Break und 1:56 Stunden Spielzeit den Satzausgleich. Auch im dritten Durchgang holte sich Siegemund ein frühes Break zum 2:0, beim zweiten zum 4:0 war das Match zugunsten der Deutschen entschieden. Nach 2:23 Stunden verwandelte Siegemund ihren ersten Matchball.
Quelle: ntv.de, ara/sid