Hockey-WM in Perth Deutsches Damen-Debakel
06.12.2002, 16:07 UhrDie deutschen Hockey-Damen haben bei der Weltmeisterschaft im australischen Perth ein Debakel erlebt. Gegen England setzte es nach einer katastrophalen zweiten Halbzeit mit 2:7 (2:1) die dritthöchste Niederlage in der Länderspielgeschichte.
"Wir sind alle furchtbar enttäuscht. Das war eine Beerdigung", meinte der fassungslose DHB-Präsident Christoph Wüterich nach dem Spiel, das eigentlich so gut begonnen hatte. Heike Lätzsch (11.) und Nadine Ernsting-Krienke (17.) hatten nach einem frühen Gegentor für die Halbzeitführung gesorgt. Doch im zweiten Durchgang passierte das Desaster.
Die deutschen Hockeydamen brachen völlig ein, kassierten in 21 Minuten sechs Gegentore. Bundestrainier Peter Lemmen versuchte sich nach der Partie an einer Erklärung: "Unsere mentale Fitness ist nicht ausreichend. Wenn wir etwas ins Schwanken kommen, fallen wir um."
Immerhin wird die verkorkste WM keine finanziellen Auswirkungen haben. Laut DHB-Sportdirektor Lutz Nordmann bleibt den Damen die Optimalförderung durch den Bund erhalten. Der sportliche Schaden ist allerdings groß genug: Statt sich bei der Champions-Trophy mit den weltbesten Teams zu messen, müssen die DHB-Damen im Juli 2003 bei der zweitklassigen Champions-Challenge im italienischen Catania antreten.
In Perth dagegen kann allenfalls noch Schadensbegrenzung betrieben werden, am Samstag steht das Spiel um Platz sieben gegen Spanien auf dem Plan. Im WM-Finale stehen die Niederlande nach einem 1:0-Sieg gegen China, sowie Argentinien, die Australien ebenfalls mit 1:0 bezwangen.
Quelle: ntv.de