"Vize"-Fluch beendet Deutschland-Achter holt Gold bei Ruder-WM
01.10.2017, 17:37 Uhr
Der Ruder-Achter im Training.
(Foto: imago/Agentur 54 Grad)
Der Deutschland-Achter gewinnt bei der Ruder-WM Gold. Das Flaggschiff des DRV setzt sich nach einem packenden Rennen vor Gastgeber USA und Italien durch. Für den deutschen Verband läuft die WM allerdings dennoch erwartet enttäuschend.
Für den Deutschland-Achter ist das lange Warten auf einen WM-Titel zu Ende. Das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes gewann erstmals seit dem Olympia-Triumph von London 2012 wieder Gold. Am letzten Tag der Titelkämpfe in Florida verwies die Crew um Schlagmann Hannes Ocik in einem packenden Endlauf die Konkurrenten aus den USA und Italien mit einer halben Bootlänge Vorsprung auf die Plätze zwei und drei. Der 12. Sieg im 12. Saisonrennen beendete eine Serie von zuletzt vier zweiten Rängen bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 2016 von Rio.
"Es war ein so gutes Gefühl, heute die Ziellinie als erste Mannschaft zu überqueren", sagte Schlagmann Hannes Ocik: "Ganz ehrlich: Die Arbeit in den vergangenen zwei Monaten war viel, viel härter als das eigentliche Rennen. Die wahre Herausforderung war es, über eine so lange Zeit fokussiert zu bleiben."
Gold für den Achter blieb das einzige Edelmetall der Deutschen in den 14 olympischen Bootsklassen. Keiner der anderen fünf DRV-Finalisten schaffte den Sprung auf das Siegerpodest. Der gerade einmal 21 Jahre alte WM-Debütant Tim Ole Naske aus Hamburg wurde unmittelbar nach dem Achter-Triumph im Einer-Endlauf Sechster. Erstmals seit der deutschen Wiedervereinigung blieb auch der Frauen-Doppelvierer ohne Medaille. Eine ähnlich dürftige Bilanz für die DRV-Flotte gab es zuletzt 2008 in Peking mit nur jeweils einmal Silber und Bronze.
Die Leistungsdelle des Teams war allerdings durchaus einkalkuliert, da der DRV nach Olympia in Rio eine junge Mannschaft an den Start geschickt hatte und mehrere etablierte Kräfte eine Pause einlegen. "Ich muss leider sagen: Es gibt international kein nacholympisches Jahr mehr. Da macht keiner mehr Pause, alle geben weiter Vollgas. Das haben wir nicht gemacht", hatte Cheftrainer Marcus Schwarzrock schon vor der WM gesagt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid