Der deutsche WM-Traum bei der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft in China geht weiter. Auch von Norwegen ließen sich die Deutschen nicht stoppen und gewannen das Halbfinale mit 3:0.

Das Team von Silvia Neid ging von Beginn an ein hohes Tempo. Sandra Smisek setzte mit einem Distanzschuss das erste Ausrufezeichen. Auch danach blieben die Deutschen gefährlich. Kerstin Garefrekes setzte sich auf der rechten Seite durch, fand aber für ihre flache Hereingabe keine Abnehmerin. Die nächste Chance hatte Smisek nach einer Viertelstunde. Einen Freistoß von Renate Lingor köpfte sie knapp über das Tor. Die Norwegerinnen versuchten es zunächst mit Distanzschüssen, die aber alle von Nadine Angerer im deutschen Tor entschärft wurden.

In der 22. Minute war Angerer bei einer gefährlichen Direktabnahme von Ragnhild Gulbrandsen erneut gefordert. Nach 40 Minuten holte Bundestrainerin Neid Melanie Behringer vom Feld und brachte die quirlige Fatmire Bajramaj. Eine Auswechselung, die sich schon zwei Minuten später bezahlt machte. Bajramaj passte auf Birgit Prinz, deren scharfer Schuss aus spitzem Winkel von Trine Ronning ins norwegische Tor gelenkt wurde.

Harmlose Norwegerinnen

Auch nach dem Wechsel blieben die Deutschen spielbestimmend. Prinz passte in der 47. Minute auf Smisek, die den Ball aber aus elf Metern über das Tor schoss. Die Deutschen machten weiter Druck, wurden aber von der norwegischen Abwehr oft im letzten Moment gestoppt. Norwegen fand überhaupt nicht mehr zurück ins Spiel. Lediglich in der 70. Minute versuchte es Lise Klaveness noch einmal mit einem Distanzschuss, doch Angerer musste nicht eingreifen.

Im direkten Gegenzug sorgte dann Kerstin Stegemann für die Entscheidung. Ihr Schuss aus halbrechter Position trudelte in einem hohen Bogen zum 2:0 ins Tor. Keine drei Minuten nutzte Martina Müller einen schweren Fehler von Siri Nordby und legte das 3:0 nach. Fatmir Bajramaj gelang danach fast noch das vierte Tor, aber ihr Schuss traf nur die Latte.

"Wir haben kompakt gestanden und wieder kein Tor kassiert. Das ist das Wichtigste, wenn man weit kommen will", lobte Silvia Neid. Deutschland ist jetzt bei WM-Turnieren seit 506 Minuten ohne Gegentor. "Das ist ein supergeiles Gefühl", jubelte Linda Bresonik über den Sieg im Halbfinale und Sandra Smisek sagte: "Es fühlt sich supergut an. Es ist vollkommen egal, wer jetzt kommt." Der Finalgegner der Deutschen wird im zweiten Halbfinale zwischen den USA und Brasilien ermittelt.