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Favorit Dänemark mit Torfestival Die Handball-EM hat ihre nächste Sensation

Der norwegische Superstar Sander Sagosen erlebt eine enttäuschende Europameisterschaft.

Der norwegische Superstar Sander Sagosen erlebt eine enttäuschende Europameisterschaft.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mitfavorit Spanien erreicht bei der Handball-Europameisterschaft gar nicht erst die Hauptrunde, mit den hoch gehandelten Norwegern steht das nächste Topteam nur wenige Stunden später vor dem Aus. Topfavorit Dänemark beeindruckt dagegen.

Die norwegische Handball-Nationalmannschaft hat bei der EM eine weitere Enttäuschung erlebt. Die höher gehandelten Skandinavier verloren zum Auftakt der Hauptrundengruppe II in Hamburg gegen Portugal mit 32:37 (15:18). In der Vorrunde hatte das Team um den früheren Kieler Superstar Sander Sagosen gegen Slowenien eine Niederlage kassiert und gegen die Färöer sensationell nur unentschieden gespielt. Für die Norweger ist das Halbfinale kaum noch zu erreichen.

Gegen die Portugiesen dominierten sie nur die ersten 20 Minuten der ersten Halbzeit. Danach bekamen sie die beweglichen Südeuropäer immer weniger in den Griff. Vor allem Pedro Portella (8 Tore) und Martim Costa (7) waren nicht zu stoppen. Für die Norweger traf Kristian Björnsen (6) am besten. Sagosen steuerte lediglich zwei Tore bei. Größter internationaler Erfolg der Portugiesen war bislang der sechste Platz bei der EM 2020. Norwegen kann das Halbfinale nicht mehr aus eigener Kraft erreichen, den Skandinaviern droht das schlechteste Abschneiden bei einem Turnier seit 2014.

"Wir sind nicht gut genug. Es gibt keine andere Antwort", sagte Sagosen, auf den sich die Kritik der norwegischen Medien besonders konzentriert. Wir halten von Anfang an mit, machen aber nach einiger Zeit einfache Fehler. Wir werden zögerlich und unsicher und fangen an, unkonzentriert zu spielen. Dann sind weder wir noch ich gut genug", sagt Sagosen dem "Dagbladet". "Das ist der größte Rückschlag, den ich mit der norwegischen Nationalmannschaft erlebt habe. Die Kritik an mir ist berechtigt."

Damit sind binnen weniger Stunden die nächsten Medaillenträume eines Mitfavoriten auf Edelmetall wohl geplatzt. Am Dienstag war Vize-Europameister Spanien, der seit 2016 bei allen EMs mindestens das Finale erreicht hatte, bereits in der Vorrunde gescheitert: Nach einer furchtbaren Auftaktniederlage hatten die erfahrenen Iberer gegen den Außenseiter Österreich den zum Weiterkommen nötigen Sieg dramatisch verpasst, das Gegentor zum 33:33-Endstand war nach einem wilden Spiel erst wenige Sekunden vor Schluss gefallen.

Top-Favoriten marschieren

Topfavorit Dänemark gibt sich dagegen weiterhin keinerlei Blöße: Nach einer makellosen Vorrunde gewann der Serienweltmeister auch den Auftakt der Hauptrunde, hatte dabei beim 39:27 (18:17) aber lange Mühe mit den Niederlanden. Knapp 40 Minuten konnte der Außenseiter die Partie offen halten, dann zogen die Dänen mit einem 11:1-Lauf davon - während dem die Niederlande beinahe 13 Minuten kein Tor erzielten. Bester Torschütze der Dänen war Bundesliga-Profi Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin.

Auch Schweden bleibt auf Halbfinalkurs. Der Titelverteidiger schlug Slowenien glanzlos aber jederzeit souverän 28:22 (11:7). Beide skandinavischen Mannschaften führen die Hauptrundengruppe II mit vier Punkten an. Die deutsche Mannschaft startet am Donnerstag gegen Island (20.30 Uhr/ ZDF und im Liveticker auf ntv.de) in die zweite Gruppenphase. Um ins Halbfinale einzuziehen, muss das Team von Bundestrainer Alfred Gislason alle vier nun bevorstehenden Hauptrundenspiele gewinnen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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