Die "Galaxy" ist wieder daDie Wiederbelebung eines Football-Giganten

An diesem Wochenende beginnt die erste Saison in der European League of Football. Mit dabei sind die Frankfurt Galaxy, die sich bei ihrem Comeback einiges ausrechnen. Allerdings ist die aktuelle Mannschaft noch ein gutes Stück von den Glanzzeiten der Vergangenheit entfernt.
Vor 14 Jahren saß Thomas Kösling beim letzten großen Auftritt der Frankfurt Galaxy noch als Fan auf den voll besetzten Stadionrängen. "Es war ein gigantisches Erlebnis", schwärmt der heutige Cheftrainer des wiederbelebten American-Football-Teams aus der Mainmetropole noch immer vom damaligen Finale in der NFL Europe. Vor knapp 50.000 Zuschauern unterlagen die Hessen den Hamburg Sea Devils mit 28:37 - und fielen nach dem folgenden Liga-Aus in einen tiefen Dornröschenschlaf.
Nun sind die Frankfurter zurück und wollen in der neu gegründeten European League of Football an die glorreichen Zeiten der 1990er- und 2000er-Jahre mit etlichen Titelgewinnen und unvergesslichen Football-Partys anknüpfen. "Wir wollen die Meisterschaft nach Frankfurt holen", betonte Kösling. ELF-Chef Patrick Esume traut den Hessen einiges zu. "Mit der Galaxy muss man natürlich rechnen", sagte der frühere Profi.
Insgesamt acht Teams - davon sechs aus Deutschland - sind dabei. Und wie es der Zufall will, trifft die Galaxy zum Auftakt an diesem Sonntag (15 Uhr/Pro Sieben Maxx) wie im Finale 2007 auf die Hamburg Sea Devils. Für Kösling der größte Rivale im Titelkampf. Dass die aktuelle Mannschaft noch ein gutes Stück von den Glanzzeiten der Vergangenheit entfernt ist, versteht sich für den Trainer allerdings von selbst. "Das ist nicht die Galaxy vergangener Tage. Das ist ein neues Team in einer neuen Liga, die versucht, den Football in Europa auf professionelle Ebenen zu bringen", sagte er.
"Irgendwie so vor sich hin gedümpelt"
Diese Chance sah Kösling zuletzt in der German Football League (GFL) als Trainer der Frankfurt Universe nicht. "Es gab kaum Weiterentwicklung von Liga und Sport. Man ist irgendwie so vor sich hin gedümpelt", begründete der Hesse seinen Weggang. Weil Kösling einen Großteil des Kaders mitnahm, ist er sich der Brisanz des Themas bewusst: "Es ist wie eine Scheidung, bei der über einiges noch Gras wachsen muss."
Daher kann Kösling auch diejenigen Fans verstehen, die den Weg zurück zur Galaxy aus Verbundenheit zum GFL-Team der Universe, das nach dem Aus vor 14 Jahren von enttäuschten Galaxy-Fans gegründet wurde, nicht mitgehen wollen. Auf der anderen Seite erhofft man sich bei den "Galaktischen" einige Rückkehrer aus vergangenen Tagen, die das Kapitel ELF unter altem Namen wieder begleiten.
Denn während sich die neue Football-Liga in Sachen Entwicklung und Umsetzung noch in der Startphase befindet, hoffen die Hessen auf einen neuerlichen Boom. "Die Chance für Football in Frankfurt und den Football allgemein war nie größer als heute", sagte Galaxy-Geschäftsführer Alexander Korosek und versprach: "Neben den sportlichen Erfolgen wird das ultimative Fan-Erlebnis im Mittelpunkt stehen." Es ist also angerichtet für neue Football-Partys am Main.