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Boston hat "Big Al" wieder lieb Die wundersame Auferstehung des Al Horford

Big Man.

Big Man.

(Foto: dpa)

Daniel Theis darf endlich mal wieder ein paar Minuten spielen, gewinnt mit den Boston Celtics Spiel eins der NBA-Finals gegen die Golden State Warriors und ist dem Traumziel Titel näher gekommen. Matchwinner war indes ein eigentlich schon Abgeschriebener.

Stephen Curry und Klay Thompson schlichen mit leerem Blick aus dem heimischen Chase Center. Die beiden Kunstschützen der Golden State Warriors waren bedient, nachdem ihnen zum Auftakt der NBA-Finals ein fast schon abgeschriebener Oldie die Lichter ausgeschossen hatte: Dank der wundersamen Wiederauferstehung von Al Horford sind die Boston Celtics ihrem ersten NBA-Titel seit 14 Jahren ein großes Stück näher gekommen.

"Irgendwie haben mich die Jungs immer wieder gefunden. Und ich habe die Dinger einfach reingehauen", sagte der Teamkollege von Nationalspieler Daniel Theis nach dem 120:108 in San Francisco. Sechs von acht Dreier-Versuchen verwandelte "Big Al" - der 36 Jahre alte und 2,08 Meter große Center stahl den feingliedrigen "Splash Brothers" der Warriors die Wurfshow.

"Schwer, gegen ein solches Momentum"

"Die Celtics haben am Ende fast alles getroffen. Es ist schwer, gegen ein solches Momentum anzukommen", sagte Curry, dessen 34 Punkte und sieben verwandelte Dreier im Ballhagel der Celtics untergingen: 40:18 gewann der Rekordmeister das Schlussviertel, fand dabei neunmal von jenseits der 7,24-Meter-Linie das Ziel.

"Wir hatten Selbstvertrauen", sagte Horford, der 26 Punkte erzielte, "und haben immer weitergeackert." Nie hat er mehr Dreier verwandelt als in Spiel eins, war nie wichtiger als derzeit. Durchaus zum Leidwesen von Celtics-Rückkehrer Theis, dessen Spielzeit auch wegen Horfords Gala-Form arg limitiert ist - gegen die Warriors kam er in sechs Minuten auf drei Punkte.

Sollte dabei der 18. Titel der Celtics herausspringen, wäre für Theis die Kurzarbeit verkraftbar. Und für Horford, der als erster Spieler aus der Dominikanischen Republik Meister werden würde (Vater Tito hatte drei Jahre in der NBA gespielt), das Happy End einer schon an die Wand gefahrenen Karriere. "Ich war wirklich abgeschrieben", sagt er selbst.

Der Ruf des Geldes ist zu verlockend

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Nach seinem ersten Celtics-Engagement war Horford 2019 dem Ruf des Geldes nach Philadelphia gefolgt. Oklahoma City übernahm nach einem schwachen Jahr aus taktischen Gründen die Reste von Horfords Monster-Vertrag (vier Jahre, 109 Millionen Dollar), sortierte ihn schnell aus. "Horford altert so gut wie Milch", ätzte cbssports.com.

Horfords Rettung: Die Celtics wollten den noch enttäuschenderen, noch teureren Kemba Walker loswerden - "Big Al" landete geläutert wieder in Boston, schuftete sich zum Leistungsträger zurück und steht im 15. NBA-Jahr erstmals im Finale. "Niemand", sagte Celtics-Star Jaylen Brown, "verdient das so sehr wie Al".

Quelle: ntv.de, tno/sid

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