"Eiertanz" auch in Bremen Diego unterwegs nach Paris
22.07.2008, 15:04 UhrIm Ringen um die Olympia-Teilnahme des brasilianischen Spielmachers Diego wird Fußball-Bundesligist Werder Bremen den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne anrufen und auf eine schnelle Klärung der Sachlage drängen. "Das ist für alle Seiten die beste Lösung, um Klarheit zu schaffen. So ein Eiertanz darf nicht wieder vorkommen", sagte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs.
Zuvor hatten die Bremer Verantwortlichen Diego in einem 90-minütigen Gespräch nicht von dessen geplanter Teilnahme an den Sommerspielen in Peking abbringen können. Der Südamerikaner reiste nach der Unterredung ohne Erlaubnis des Vereins zum Treffpunkt der Selecao nach Paris.
CAS-Urteil soll bindend sein
Sowohl Diego als auch Werder gaben allerdings an, dass sie sich dem CAS-Schiedsspruch unterwerfen werden. Während der Spieler im Falle seines Fehlens in Peking um seine Nationalmannschafts-Karriere fürchtet, sieht Werder nach Rücksprache mit DFB und DFL keine Abstellungspflicht, da das olympische Turnier im Rahmenterminkalender der FIFA fehlt. Der Fußball-Weltverband hat sich bisher nicht eindeutig zu der Problematik geäußert.
"Normalerweise benötigen wir für einen Fall mehrere Monate. Im Eilverfahren können wir so etwas aber auch in wenigen Tagen bewältigen", sagte eine CAS-Sprecherin. In der Regel werden den zerstrittenen Parteien längere Phasen eingeräumt, um ihre Standpunkte zu erläutern, ehe die Entscheidung getroffen wird. Das Prozedere könnte allerdings auch deutlich verkürzt werden.
Im Falle seiner Olympia-Teilnahme würde Diego den Bremern in der ersten DFB-Pokalrunde beim Oberligisten Eintracht Nordhorn sowie den Ligaspielen bei Arminia Bielefeld und gegen Schalke 04 fehlen. Dass die Schalker dann mit Rafinha sehr wahrscheinlich ebenfalls auf einen Olympia-Teilnehmer verzichten müssen, wird Bremen wenig trösten. Die Schalker haben im Fall Rafinha ebenfalls eine Klage vor dem CAS angekündigt.
Quelle: ntv.de