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"Die kommende Nr. 1" Djokovic bezwingt Federer

Der serbische Shootingstar Novak Djokovic hat sich mit seinem Finalsieg gegen Roger Federer beim Masters-Series-Turnier von Montral endgültig in der Weltspitze etabliert. Federer verpasste durch die unerwartete Niederlage hingegen seinen 50. Turniersieg auf der ATP-Tour.

"Das war eine unglaubliche Woche für mich und ein unglaubliches Turnier. Der Sieg hier zählt noch mehr als der beim ATP-Masters in Miami, weil ich hier die ersten drei der Weltrangliste besiegt habe. Das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl", sagte der 20-jährige Djokovic nach dem 7:6 (7:2), 2:6, 7:6 (7:2)-Erfolg im Endspiel gegen den Branchenprimus aus der Schweiz.

Wie einst Becker

Für Djokovic war es im fünften Duell mit Federer der erste Erfolg. Als Lohn für seine "Wahnsinns-Woche" wird er nun als neue Nummer drei der Welt geführt.

Vor seinem Final-Erfolg gegen Titelverteidiger Federer in 2:13 Stunden hatte Djokovic bereits nacheinander die Nummern drei und Nummer zwei der Weltrangliste, Andy Roddick (USA) und Rafael Nadal (Spanien), geschlagen. Gleiches war zuletzt Boris Becker 1994 gelungen, als er in Stockholm Michael Stich (Viertelfinale/Dritter der Weltrangliste), Pete Sampras (Halbfinale/Nummer eins) und Goran Ivanisevic (Finale/Weltranglisten-Zweiter) bezwang.

Lob von der Konkurrenz

Somit hat sich der Rechtshänder aus Belgrad in weniger als zwei Jahren von Ranglistenplatz 280 in die Top drei gespielt. Und dabei wird es laut Nadal nicht bleiben. "Er ist die kommende Nummer eins", sagte der Spanier, der im Halbfinale mit 5:7, 3:6 das Nachsehen hatte.

Auch Federer traut dem Youngster den ganz großen Sprung zu. "Djokovic hat sich innerhalb des vergangenen Jahres stark verbessert. Wenn seine Entwicklung so weitergeht, hat er bald Chancen, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Der Sieg hier in Montral könnte sein ganz großer Durchbruch gewesen sein", sagte der Schweizer.

Erster Satz verschenkt

Der 26-Jährige hatte im ersten Durchgang bei einer 6:5-Führung insgesamt sechs Satzbälle, konnte jedoch keinen nutzen. Allein fünf Chancen vergab er durch eigene leichte Fehler. "Mein Hauptziel war in diesem Jahr der Wimbledonsieg, das habe ich geschafft. Außerdem will ich die Nummer eins bleiben, dazu wäre ein Sieg hier hilfreich gewesen. Aber ich kann nicht alles haben und bin wegen eines Matches nicht enttäuscht", meinte Federer, der in beiden Tiebreaks keine Chance hatte, was selbst seinen Kontrahenten überraschte.

"Gegen ihn beide Tiebreaks zu gewinnen, ist Wahnsinn. Denn Roger hat wahrscheinlich von allen Spielern die beste Tiebreak-Bilanz und die stärksten Nerven", betonte Djokovic.

Quelle: ntv.de

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