Nach Australien-Einreise-Eklat Djokovic gesteht starke mentale Belastung
07.05.2022, 13:03 Uhr
Es waren belastende Tage für Novak Djokovic in Australien.
(Foto: picture alliance/dpa/AAP)
Anfang des Jahres sorgt Novak Djokovic für einen Eklat. Der Tennis-Weltranglistenerste reist ungeimpft zu den Australien Open und wird aus dem Land geworfen. Nun erzählt der Serbe, wie sehr ihn die nervenaufreibenden Tage mitgenommen haben. Seine Jagd nach einem Rekord gibt er dennoch nicht auf.
Das Viertelfinal-Aus in Dubai, die Auftakt-Pleite in Monte Carlo, das verlorene Endspiel von Belgrad: Hinter Tennis-Dominator Novak Djokovic liegen ungewohnte Niederlagen, die er sich in der Rückschau selbst mit den nervenaufreibenden Tagen von Melbourne erklärt. "Es waren Umstände, mit denen ich noch nie in meinem Leben konfrontiert gewesen war", sagte der 34 Jahre alte Serbe in einem Interview mit dem Tennis Channel.
Wegen der Weigerung, sich impfen zu lassen, hatte Djokovic zu Jahresbeginn vergeblich mit den Behörden um seine Einreise nach Australien gerungen. "Es war etwas völlig Unerwartetes, das mich mehr mental und emotional als körperlich stark belastete", sagte der Tennis-Superstar nun vier Monate später. Erst in den vergangenen Wochen habe er sich davon erholen können: "Ich habe versucht, das in positive Energie umzuwandeln."
Die Jagd nach dem Rekord
Das gelingt dem Weltranglistenersten zumindest beim Sandplatz-Masters in Madrid ganz gut. Ohne Satzverlust zog Djokovic ins Halbfinale gegen den spanischen Teenager Carlos Alcaraz (Samstag, 16.00/Sky) ein. Sein großes Ziel sind die French Open in Paris (ab 22. Mai), wo Djokovic mit seinem 21. Grand-Slam-Titel zu Rekordhalter Rafael Nadal (Spanien) aufschließen und Altmeister Roger Federer (Schweiz, ebenfalls 20 Grand-Slam-Titel) überholen will. In Roland Garros ist der Serbe der Titelverteidiger.
Djokovic hatte sich vor einer knappen Woche bestürzt über die Haftstrafe von zweieinhalb Jahren gegen seinen früheren Trainer Boris Becker gezeigt. "Es hat mir das Herz gebrochen. Er ist ein langjähriger Freund, er war drei Jahre lang mein Trainer, er ist jemand, der mir nahe steht und der viel zu meinem Erfolg beigetragen hat", sagte Djokovic am Rande des Masters-Turniers in Madrid. "Als Freund" sei er "sehr traurig". Er hoffe, führte der Serbe aus, dass Becker "diese Zeit überstehen wird und dass er, wenn er aus dem Gefängnis entlassen wird, sein Leben leben kann." Er bete für Becker und äußerte seine Hoffnung, dass es dem 54-Jährigen "in Bezug auf seine geistige Gesundheit gut geht, denn das wird der schwierigste Teil sein." Becker war von Ende 2013 bis Ende 2016 der Erfolgstrainer von Djokovic.
Quelle: ntv.de, dbe/sid