Norwegische Dominanz gesprengt Doll durchbricht bei WM deutschen Medaillenfluch
14.02.2024, 18:37 Uhr
Benedikt Doll im Ziel.
(Foto: dpa)
Benedikt Doll beendet den Medaillenfluch der deutschen Biathlon-Männer. Der 33-Jährige holt bei den Weltmeisterschaften in Nove Mesto im Einzel über 20 Kilometer nach einer starken Leistung Bronze. 1092 Tage hatten die DSV-Biathleten auf Edelmetall bei einem Großereignis warten müssen. Johannes Thingnes Bö holte sich mit einem Schießfehler seinen 19. WM-Titel. Der 30-Jährige siegt in 45:49,0 Minuten klar vor seinem Bruder Tarjei Bö (1/+58,9 Sekunden) und Doll, der nach einem Schießfehler 1:53,3 Minuten Rückstand hatte.
"Es hat alles zusammengepasst. Ich bin unfassbar glücklich. Es hat richtig Spaß gemacht", sagte Doll in der ARD. Einen Tag nach dem überraschenden Silber für Janina Hettich-Walz bei den Frauen sorgte er mit der zweiten WM-Einzelmedaille seiner Laufbahn auch bei den Herren des Deutschen Skiverbands für die erhoffte Erlösung. Nach 20 Kilometern hatte Doll im Ziel 1:53,2 Minuten Rückstand auf den alten und neuen Champion Bö. Roman Rees (2 Schießfehler) auf Platz 13, Johannes Kühn (4) als 19. und Philipp Horn (5) als 43. hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.
Der Skandinavier verteidigte seinen Titel erfolgreich und holte zudem bereits das 19. WM-Gold seiner Karriere. Für ihn war es der zweite Triumph in Tschechien. Nun ist Bö nur noch einen Titel davon entfernt, mit Rekord-Weltmeister Ole Einar Björndalen gleichzuziehen. Selbst ein Schießfehler konnte den Dominator nicht stoppen, nah heran kam nur sein älterer Bruder Tarjei, der auch einen Fehler schoss. Die Norweger hatten zuvor bereits einen Dreifach-Erfolg im Sprint und einen Fünffach-Triumph im Jagdrennen gefeiert. Doll schaffte es als erster Nicht-Norweger, eine Einzelmedaille in Nove Mesto zu gewinnen.
Die bislang letzte Medaille für die deutschen Männer hatte 2021 Arnd Peiffer (Silber im Einzel) geholt. Der bislang letzte WM-Triumph ist gar fünf Jahre her, Peiffer siegte 2019 in Östersund. In Oberhof waren die Herren im Vorjahr erstmals seit 1976 in WM-Rennen ohne Medaille geblieben. Die deutschen Skijäger von Bundestrainer Uros Velepec haben am Wochenende noch zwei weitere Chancen in der Staffel und im abschließenden Massenstart.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa