Sport

Schwierige Rhurpottmentalität Doll klagt über Medien

Trainer Thomas Doll klagt massiv über Mentalität und Medien, die seine Arbeit beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund erschweren. "Ich glaube manchmal, man will mir permanent Knüppel zwischen die Beine werfen und mich als Trainer, vielleicht sogar als Mensch ändern, ja drehen. Das wird aber nicht gelingen. Darauf habe ich keinen Bock", sagte der Ex-Nationalspieler in einem Interview mit den "Ruhr Nachrichten".

Es sei unangenehm, so Doll, in Dortmund "für alles kritisiert und an den Pranger gestellt zu werden". Manchmal habe er das Gefühl, man lebe noch in Zeiten, in denen Champions League gespielt wurde und ziehe aus diesen Zeiten das Recht auf vernichtende Urteile. Er habe "in Hamburg auch auf die Mütze bekommen. Es gab massive Kritik. Aber der Umgang der Öffentlichkeit mit mir war respektvoller. Hier ziehe ich mich oft zurück, weil ich glaube, man lächelt dir ins Gesicht, aber wenn du dich umdrehst, sieht es schon wieder anders aus."

Jeder sollte begreifen, dass in punkto Mannschaftsaufstellung "ich der bin, der entscheidet. Ich werde mich niemals für irgendetwas rechtfertigen". Wenn jemand aus dem medialen Umfeld mitentscheiden wolle, soll er zuerst an der Deutschen Sporthochschule den Fußballlehrer-Schein machen. Ich habe gesagt, ein paar Profis gehen auf die Bank oder die Tribüne. Ich habe mich für die Bank entschieden. Basta."

Doch wegen dieser Erfahrungen aus den vergangenen sieben Monaten will der 41-Jährige seine Zukunft beim BVB nicht in Frage stellen. "Ich habe hier ja noch gar nicht richtig angefangen. Ich hoffe, dass das jetzt erst richtig losgeht. Ich habe so viel Energie in mir, dass ich Lust habe, hier beim BVB richtig was auf die Beine zu stellen", ergänzte Doll."

Derzeit fehle ihm in der Mannschaft "in gewissen Situationen mehr Zoff, mehr Feuer, mehr Galligkeit auf dem Platz. In Phasen, in denen es nicht gut läuft, möchte ich Typen sehen, die sich von einem Gegner nicht einfach an die Wand nageln lassen".

In den nächsten Tagen will sich Doll mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc zusammensetzen. "Verstärken wollen wir unser Team. Aber geduldig und unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten. Wir sind in der Breite noch nicht so gut aufgestellt wie Leverkusen, Hamburg, Stuttgart. Klar ist: Große Sprünge können wir nicht machen."

Quelle: ntv.de

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