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Vertrag bis 2008 Doll neuer BVB-Coach

Thomas Doll ist neuer Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Die Westfalen stellten den am 1. Februar beim Ligarivalen Hamburger SV entlassenen Ex-Nationalspieler am Dienstagvormittag als Nachfolger von Jürgen Röber vor, der zu Wochenbeginn nach sechs Niederlagen in den bisherigen acht Rückrundenspielen zurückgetreten war.

Der 40 Jahre alte Doll unterschrieb in Dortmund dem Vernehmen nach einen Vertrag bis 2008 und gibt am Samstag im Punktspiel gegen den 1. FC Nürnberg seinen Einstand auf der BVB-Bank. Doll, der am Borsigplatz nach seinem über zweijährigen Engagement in Hamburg zum zweiten Mal den Cheftrainer-Posten bei einem Erstligisten übernimmt, ist in der laufenden Saison bereits der dritte Chefcoach der Schwarz-Gelben. Vor Röbers Verpflichtung hatte Dortmund schon den Niederländer Bert van Marwijk nach Abschluss der Hinrunde entlassen. Die Borussen haben neun Spieltage vor Saisonschluss lediglich einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Röbers Abrechnung

Unterdessen hat Jürgen Röber seine persönliche Abrechnung mit der Mannschaft gemacht und dabei insbesondere Nationalspieler Christoph Metzelder fehlende Arbeitsmoral vorgeworfen. "Wir könnten über Qualität sprechen, über Verletzungen, Sperren, aber auch über die Mentalität einiger Spieler. Alles zusammen ergibt eine Mischung, die dazu geführt hat, dass ich sage: Ich habe mich in Dortmund selbst nicht wieder erkannt, und die Profis haben mich nie richtig kennengelernt", sagte der 53-Jährige im Interview mit den Ruhr Nachrichten.

Dabei zielt Röber vor allem in Richtung Metzelder, den er ursprünglich als Führungsspieler angesehen hatte: "Ich habe ihn anfangs anders eingeschätzt. Heute will ich es mal so ausdrücken: Im Training laufe ich immer vorne weg, ab und an stößt der Kringe dazu. Metzelder lässt sich lieber ans Ende zurückfallen."

Vor allem vor dem Kellerduell gegen den VfL Bochum (0:2) habe er sich über das Verhalten von Metzelder, aber auch von Sebastian Kehl geärgert: "In der letzten Woche konnten Metzelder und Kehl zumeist nicht trainieren. In der Freitags-Einheit habe ich dann Zehn gegen Acht spielen lassen. Aber die beiden wollten nach einer Woche ohne Kugel am Fuß lieber ein bisschen laufen. Stellen Sie sich das vor. Ich musste sie umstimmen."

Im Nachhinein ärgert sich Röber, dass er nicht konsequenter durchgegriffen habe: "Ich hatte im Training oft ein Scheiß-Gefühl im Magen. Es hat mir gesagt: Schick diesen oder jenen in die Kabine. Er soll sich umziehen, wenn er keine Lust auf Arbeit hat. Ich hätte manchen Profi knallhart aus dem Kader streichen sollen, jedenfalls habe ich häufig darüber nachgedacht."

Röber war am Montag nach nur zehn Wochen als BVB-Coach zurückgetreten. Dabei hatten die Dortmunder sechs von acht Spielen verloren und waren auf den 13. Platz abgerutscht.

Quelle: ntv.de

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