Fußball Drei Aufsteiger können es kaum erwarten
27.06.2001, 12:20 UhrEndlich wieder gegen die Bayern, Schalke oder den BVB! Die Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg, Borussia Mönchengladbach und FC St. Pauli sind zurück im deutschen Fußball-Oberhaus. Optimistisch blicken die Vereine aus dem Süden, dem Westen und dem hohen Norden der neuen Saison entgegen.
Die Nürnberger waren die ersten, die den Trainingsbetrieb in der dritten Juniwoche wieder aufnahmen. Trainer Klaus Augenthaler begründete die kurze Urlaubsphase mit den sieben Neuzugängen. "Wir müssen uns aufeinander einspielen", sagte der Weltmeister von 1990 knapp. Den Anhängern des fränkischen Vereins versprach "Auge": "Ich werde alles tun, damit der Club da bleibt, wo er ist."
Verzichten muss der Coach dabei aber vorerst auf seinen Kapitän und Torjäger Martin Driller. Bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison war der Stürmer nach einer Bandscheiben-Operation ausgefallen, nun musste er sich krank aus dem Trainingslager verabschieden. Wegen eines Problems mit den Nasennebenhöhlen musste er am Mittwoch operiert werden. Beim ersten Bundesligaspiel des Clubs nach zwei Jahren Zweitklassigkeit gegen Altmeister Borussia Dortmund kann der "Unglücksrabe" noch nicht dabei sein.
Auch Borussia Mönchengladbach trifft in der Auftaktpartie auf einen harten Brocken - den Deutschen Meister FC Bayern München höchstpersönlich. Mit einem Großaufgebot an offensiven Spielern will Trainer Hans Meyer dem Champions-League-Sieger gegenüber treten.
Mit der jüngsten Neuverpflichtung des polnischen Angreifers Marcin Mieciel hat der Coach seinen Sturm komplettiert. Lediglich ein dritter Torhüter fehlt den Borussen noch, um das Saisonziel zu erreichen. Die Zielsetzung mit seinem "erfolgsverwöhnten Team" könne nur Klassenverbleib heißen, sagte Meyer. "Alles andere ist unrealistisch", warnte er vor einer übertriebenen Erwartungshaltung.
St. Pauli-Coach Dietmar Demuth muss sich wegen zu hoher Erwartungen der Fans keine Sorgen machen. Für sie zählt nur, dass ihre Mannschaft nicht sofort wieder in die Zweite Liga absteigt. Derzeit trainieren die Hamburger nur auf ein Ziel hin - das Heimspiel gegen Hertha BSC erfolgreich zu gestalten.
"Alles andere zählt erst mal nicht, und wir werden alles dafür tun, dass wir mit einem positiven Erlebnis in die neue Saison starten", plant Manager Stephan Beutel kurzfristig. Für langfristigere Aufgaben hat sich der Kiez-Club mit sieben neuen Spielern verstärkt und dafür mit drei Millionen Mark so tief wie noch nie in die Tasche gegriffen.
Die Stimmung im Team sei gut. "Da wächst etwas heran", ist Demuth optimistisch. "Ich fühle mich nach einer Woche St. Pauli so, als ob ich schon Monate hier wäre", freute sich der von Schalke 04 gekommene Oliver Held.
Quelle: ntv.de