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Fehlstart mit bitteren Folgen? Düsseldorfer EG bekommt nichts mehr "geschissen"

Die DEG rutscht immer tiefer in die Krise.

Die DEG rutscht immer tiefer in die Krise.

(Foto: IMAGO/osnapix)

Die Rote Laterne hat die Düsseldorfer EG zwar an den Nachbarn Iserlohn Roosters abgegeben. Aber nach dem schlechtesten Start der Vereinsgeschichte wartet der Altmeister auch nach elf Spielen noch immer auf den ersten Sieg nach 60 Minuten. "Die Situation ist sehr tragisch", findet ein Nationalspieler.

Diesmal gab es keine Trainer-raus-Rufe, keine zertrümmerten Schläger, keine Brandrede am TV-Mikro. Die Dauer-Verlierer der Düsseldorfer EG schoben leise Frust - zunehmend ratlos, verzweifelt. "Die ganze Situation ist sehr tragisch", sagte Eishockey-Nationalspieler Oliver Mebus nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen die Fischtown Pinguins, "ich weiß wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen soll."

Zum Lachen ist beim Altmeister derzeit niemandem zumute. Auch nach elf Spielen wartet die DEG, die eigentlich endlich mal wieder das Halbfinale ins Auge fassen wollte, noch immer auf den ersten Dreier. Sieben Punkte, fünf Heimpleiten - noch nie startete der achtmalige Meister so schlecht in die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Immerhin: Die Rote Laterne des Tabellenletzten ist die DEG seit Sonntagabend los, weil der Nachbar Iserlohn Roosters mit Ex-Bundestrainer Greg Poss noch schlechter spielt. Ein schwacher Trost.

"Extrem frustrierend"

Trainer Thomas Dolak, den einige Fans vor einer Woche schon zum Teufel jagen wollten, und sein Team "bereiten uns optimal auf alles vor", betonte Mebus, "aber wir kriegen es nicht geschissen. Das ist extrem frustrierend." Dolak, im Sommer vom Assistenten zum Chef befördert, hatte nach dem ernüchternden 2:5 am Freitag bei den Schwenninger Wild Wings die Reihen umgestellt. Die DEG, in Über- und Unterzahl sowie allen anderen relevanten Statistiken bisher Ligaschlusslicht, kämpfte sich gegen Bremerhaven zweimal nach einem Rückstand zurück - um in der Overtime doch wieder zu verlieren.

Am Freitag hatte Torhüter Henrik Haukeland, in der vergangenen Saison der beste der Liga, vor Wut seinen Schläger zertrümmert. Kapitän Philip Gogulla nannte die letzten Auftritte am Magenta-Mikrofon "absolute Grütze". Die Mannschaft setzte sich wie nach jedem Spiel zusammen, "es war mal lauter, mal sachlich", berichtete Mebus, "jeder ist sich der Situation bewusst, aber wir kriegen es nicht auf die Kette."

Absturz in die zweite Liga droht

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Der historische Fehlstart erinnert an die Saison 2012/13, als nach dem Ausstieg des Namenssponsors Metro mit massiven finanziellen Problemen nach den ersten elf Spielen neun Zähler zu Buche standen. Am Ende wurde die DEG abgeschlagen Letzter. Damals ohne Konsequenzen, weil es keinen Abstieg gab. Diesmal droht aber der Absturz in die zweite Liga - sportlich, nicht aus wirtschaftlichen Gründen wie 1998.

Eigentlich hatte der einstige Serienmeister mit Dolak ganz anderes vor. Nachdem sich die DEG kurz vor Ende der letzten Hauptrunde bis auf Platz vier vorgespielt hatte, aber noch abrutschte und zum vierten Mal seit 2016 im Viertelfinale scheiterte, war im Sommer erstmals wieder vom Halbfinale die Rede. Inzwischen musste Klubboss Harald Wirtz dem neuen Coach schon öffentlich den Rücken stärken, forderte aber auch Siege. Die blieben erneut aus.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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